Nur kleine Probleme bei Umstellung auf 0900-Nummern
Die Bundesnetzagentur hatte zum 1. Januar die Umstellung der 0190- auf 0900-Rufnummern fĂĽr so genannte Mehrwertdienste verfĂĽgt.
Seit dem 1. Januar sind Mehrwertdienste in Deutschland wie angekündigt nur noch über die Vorwahl 0900 zu erreichen. Die bisher verwendeten 0190-Rufnummern wurden abgeschaltet. Wer eine solche Nummer anwählt, hört jedoch eine kostenfreie Ansage, die die aktuelle 0900-Rufnummer des jeweiligen Betreibers mitteilt.
Nach Angaben der Geschäftsführerin der Freiwiiligen Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste e. V. (FST), Claudia Kalenberg, verlief die Umstellung zwar technisch reibungslos, es seien aber dennoch Einnahmeausfälle zu befürchten, da die 0900-Rufnummern noch nicht aus allen Netzen zu erreichen sind. Bei einigen Anrufen aus dem Mobilfunknetz beispielsweise traten offenbar technische Störungen auf.
Als letzter Mobilfunkbetreiber schaltete O2 den Zugang zur Rufnummerngasse 0900 zum Jahreswechsel frei. Aus den Netzen der Telekom-Festnetzkonkurrenten hingegen sind die neuen Rufnummern in vielen Fällen nicht erreichbar; noch nicht einmal die Hälfte der Verbindungsnetzbetreiber leitet Anrufe an 0900-Nummern bislang weiter. Die Bundesnetzagentur überlässt das dem freien Markt und zwingt keine Telefongesellschaft, diese anzubieten. Diese Probleme hielten auch einige Anbieter davon ab, 0190- und 0900-Rufnummer parallel zu betreiben.
Für den Verbraucher ändern sich mit der Einführung der 0900-Rufnummern einige wesentliche Punkte. Die Kosten des Anrufs können nun nicht mehr anhand der Rufnummer festgestellt werden, sie sind frei tarifierbar. Maßgeblich sind nun die Preisangaben des Diensteanbieters und eine kostenfreie, immer erforderliche Ansage vor Beginn des Gesprächs. Anhand der auf die Vorwahl 0900 folgenden Ziffer lässt sich die Art des Dienstes feststellen: Die 1 steht für Information, die 3 für Unterhaltung, 5 für Sonstiges, beispielsweise Erotik-Angebote und 9 für Dialer.
Anders als bei 0190-Rufnummern können sich unseriöse Anbieter nun nicht mehr hinter einer Wiederverkaufskette verstecken, die oft in einem ausländischen Briefkasten endete. Die Bundesnetzagentur weist 0900-Rufnummern nur dann zu, wenn der Anbieter über eine ladungsfähige Anschrift in Deutschland verfügt. Ein Anruf bei einer 0900-Rufnummer darf maximal einmalig 30 Euro oder 2 Euro pro Minute kosten.
Bei der T-Com wurden vorhandene Sperren für 0190-Rufnummern bereits bei der Einführung von 0900-Rufnummern auf diese ausgedehnt. Im Zweifelsfall lässt sich das anhand eines Testanrufs überprüfen; bereits nach Eingabe der Vorwahl 0900 sollte bei einer aktivierten Rufnummernsperre ein Besetztzeichen ertönen. Das gilt allerdings nur für den Fall, dass der Rufnummernbereich 0190 komplett gesperrt war, anderenfalls ist die Sperre neu zu beauftragen, teilte die T-Com mit. (uma)