Nutzerproteste gegen Firewire-Ende bei neuen MacBooks

Apples neue Alu-Rechner sind nach dem MacBook Air die zweite Modellreihe, der der schnelle Firewire-Anschluss fehlt.

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Von
  • Ben Schwan

Hübsches "Unibody"-Alugehäuse, verbesserte Grafik, umweltfreundlicherer Aufbau: Die neuen MacBook-Modelle zu Preisen ab 1200 Euro versprechen, für Apple zum Renner zu werden. Kritiker, die die Maschinen in den letzten Tagen oberflächlich bereits zu Gesicht bekamen, äußerten sich positiv. Also alles schön im Apfelland? Nicht ganz. Ein Merkmal, das Apple im neuen MacBook veränderte, sorgt in den Diskussionsforen und Blogs derzeit für Verstimmung: Den Rechnern fehlt erstmals ein FireWire-Anschluss. Damit setzt Apple bei seinen "kleineren" Notebooks einen Trend fort, der mit dem MacBook Air begann: Nur noch per USB nehmen die Geräte Kontakt zu externen Festplatten oder Kameras auf, obwohl Apple lange Jahre zu den Vorreitern beim FireWire-Standard gehörte.

Während der fehlende Anschluss beim MacBook Air noch mit Platzmangel begründet werden konnte (der flache Rechner verfügt auch nur über einen USB-Anschluss), äußerte sich Apple beim neuen MacBook nicht zur Motivation, FireWire wegzulassen. Apple-Chef Steve Jobs, der ab und an persönlich auf Nutzermails antwortet, soll laut "AppleInsider" nur gegenüber einem Kunden mitgeteilt haben, alle neuen HD-Camcorder der letzten Jahre verfügten bereits über USB-Anschlüsse. Eine Petition, die Apple zur Wiedereinführung der Technik in MacBook und MacBook Air aufforderte, gewann in wenigen Tagen immerhin 1500 Unterschriften. Derzeit hat neben dem alten weißen MacBook, das Apple zunächst für 950 Euro weiterverkauft, nur noch das neue MacBookPro-Modell den "Feuerdraht" an Bord – in Form eines FireWire-800-Anschlusses.

Mit der fehlenden Schnittstelle fällt bei betroffenen Macs auch der sogenannte "Target Disk Mode" weg, mit dem sich die Festplatte eines Rechners noch vor dem Booten mittels FireWire auf einer anderen Maschine mounten lässt. Diese Technik wird unter anderem gerne bei der Fehlersuche am Betriebssystem oder zum Übertragen der Festplatteninhalte verwendet. Letzteres soll künftig nur noch per Netzwerkkabel oder WLAN mit dem sogenannten Migrationsassistenten möglich sein, den Apple gestern frisch aktualisierte. Problematisch sei auch, dass FireWire selbst in der langsameren 400-Variante auf Macs traditionell stets schneller als USB 2.0 war, klagen Nutzer weiter.

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(Ben Schwan) / (jk)