Nutzerverhalten im Netz: Die Frauen überholen die Männer

In den USA sind erstmals mehr Frauen online als Männer, und Deutsche nutzen das Internet genau so viel wie Amerikaner.

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Von
  • Maria Benning

Mit 50,4 Prozent haben in den USA im Mai erstmals mehr Frauen als Männer das Internet genutzt. Dies ergab eine Studie des Internet-Forschungsinstituts MMXI in Nürnberg. Auch in Europa steigt die Zahl der Frauen, die online gehen. Lag ihr Anteil im Januar dieses Jahres noch bei 27,3 Prozent, kletterte er bis zum Juni auf 31,7 Prozent. Eine Anlyse des Hamburger Informationsinstituts Ipsos ergab, dass 40 Prozent der deutschen Internetzugänge Frauen gehören, während 60 Prozent von Männern angemeldet sind. Insgesamt sollen rund 21 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre über einen Internet-Zugang verfügen. Knapp 80 Prozent der Deutschen sind demnach nach wie vor nicht "drin".

Unterdessen holen im Netz nicht nur die Frauen die Männer ein, sondern auch die Deutschen die Amerikaner. Dies ergab eine Untersuchung, die von der British American Tobacco in Auftrag gegeben wurde. Befragt wurden jeweils 3000 Personen zwischen 18 und 29 Jahren in Deutschland und den USA. 66% der Deutschen und 63% der US-Amerikaner sind am PC als Alltagsmedium nicht interessiert, lautet das Ergebnis. Jeder fünfte amerikanische High-School-Absolvent (20%) und auch jeder fünfte Befragte mit Realschulabschluss (20%) in Deutschland macht regelmäßig zu Hause vom PC Gebrauch. Von den Gymnasialabsolventen nutzen 34 Prozent das Internet. Und bei den deutschen Universitätsabsolventen zählen 52 Prozent der zu den regelmäßigen privaten PC-Nutzern. In den USA gehören 49 Prozent der Befragten mit College-Abschluss und 54 Prozent der Post-Graduate-Absolventen zu den PC-Usern.

Bei der so genannten Info-Elite diesseits und jenseits des Atlantiks gibt es also demnach kaum mehr Unterschiede. Vom vielzitierten Verschlafen der New-Economy in Deutschland kann nicht mehr ernsthaft die Rede sein, so die Analyse der Untersuchung. Darüberhinaus ergab die Erhebung, dass junge Leute im Alter von 18 bis 29 Jahren in Deutschland und den USA gleichermaßen regelmäßig vom Handy Gebrauch machen (je 25%). Auch zur neuen Generation X ohne Zugang zum Internet gehören hier wie dort mehrheitlich Menschen ohne höheren Bildungsabschluss. (mbb)