Nvidia bringt Athlon-Chipsatz ohne Grafik

Der Grafikchip-Spezialist Nvidia bringt mit dem nForce 415D sein erstes Produkt ganz ohne Grafikfunktion auf den Markt. Wie schon beim nForce 220D und 420D handelt es sich um einen Chipsatz für die Athlon- und Duron-Prozessoren von AMD.

Der nForce 415D besteht aus zwei Chips, die per HyperTransport gekoppelt sind. Die Northbridge nennt Nvidia "System Platform Processor" (SPP), sie entspricht bis auf die fehlende Grafik dem beim nForce 420D eingesetzten IGP-128 (Integrated Graphics Processor): Das TwinBank genannte Speicher-Interface ist zweikanalig ausgelegt; es unterstützt PC1600- und PC2100-Speichermodule und erreicht eine theoretische Bandbreite von 4,2 GByte/s. Der AGP unterstützt AGP-4X-Grafikkarten, der Frontside-Bus läuft mit FSB200 oder FSB266. Die Southbridge heißt bei Nvidia "Media and Communication Processor" und steht in zwei Varianten zur Verfügung: Zum einen als "MCP" mit einem zu anderen Chipsätzen vergleichbaren Funktionsumfang aus zwei Ultra-ATA/100-Kanälen, sechs USB-1.1-Ports, einem PCI-Controller, AC97-Sound und Unterstützung für 10/100-MBit-Ethernet. Zum anderen als "MCP-D" mit zusätzlichem Dolby-5.1-Encoder.

Im c't-Labor glänzte der nForce 420D mit hoher Geschwindigkeit und absolvierte einige Benchmarks als schnellster Chipsatz knapp vor dem VIA KT266A. Die integrierte Grafik liegt zwischen einem NVidia GeForce 2 MX200 und MX400, erreicht also lange nicht die 3D-Leistung moderner Grafikkarten mit Chips wie dem Nvidia GeForce 3 oder ATI Radeon 8500. Doch bisher kosten die nForce-Mainboards so viel, dass ein Kauf sich nur lohnt, falls man die integrierte Grafik nutzen möchte. Den 415D verkauft Nvidia wohl rund 20 US-Dollar billiger als den 420D, sodass die Boards in ähnliche Preisregionen fallen dürften wie solche mit dem VIA KT266A.

Einen ausführlichen Test von aktuellen Mainboards mit dem VIA KT266A und dem Nvidia nForce 420D lesen Sie in der aktuellen c't-Ausgabe 1/02. (jow)