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Nvidia erhöht 3D-Leistung bei Grafikchips

Der kalifornische Grafikspezialist präsentiert zwei High-End- und einen Mittelklasse-Grafikchip mit kräftig erhöhten Taktfrequenzen.

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Von
  • Manfred Bertuch

Durch den Wechsel auf die 90-Nanometer-Fertigung erreicht jetzt auch Nvidia die vom Konkurrenten ATI vorgelegten hohen Taktfrequenzen. Das neue Flaggschiff GeForce 7900 GTX arbeitet mit 650 MHz Chip- sowie 800 MHz Speichertakt und die GT-Ausführung bringt es immerhin auf 450 MHz Chip- und 660 MHz Speichertakt. Der Mittelklassechip GeForce 7600 GT arbeitet mit 560 MHz Chip- und 700 MHz Speichertakt. Eine langsamere 7600er-Version soll in wenigen Woche folgen.

Die internen Qualitäten ließ Nvidia im wesentlichen unverändert. Die Transistoranzahl des GeForce 7900 hat Nvidia durch Optimierungen sogar auf 278 Millionen Transistoren senken können, um niedrige Produktionskosten und eine hohe Leistung bei möglichst niedriger Stromaufnahme zu erreichen. Der Vorgänger GeForce 7800 brachte es noch auf 302 Millionen Transistoren. Darüber hinaus habe man lediglich etwas Feinarbeit an der Effizienz der Pixel-Shader vorgenommen und die Leistung der speziellen SLI-Antialiasing-Modi verbessert. Zudem sind bei den 7900ern beide und beim 7600er einer der beiden digitalen Bildsignalausgänge mit Dual-Link ausgestattet, um digitale Displays mit bis zu 2560 × 1600 Bildpunkten versorgen zu können.

Nvidia integriert bei seinen Spitzenchips also nach wie vor maximal 24-Pixel-Pipelines und acht Vertex Shader. Der GeForce 7600 arbeitet mit 12-Pixel-Pipelines und 5 Vertex-Shadern. Nach Aussage von Nvidia ist eine GeForce 7900 GTX ATIs schnellstem Grafikprozessor Radeon X1900 XTX bei dem PC-Spiel Call of Duty 2 um bis zu 28 und bei Chronicles of Riddick um bis zu 23 Prozent überlegen. Der GeForce 7900 GT sei einem Radeon X1800 XL bei F.E.A.R. um bis zu 65 Prozent voraus. Nachdem ATI seine Preise gesenkt hat, ist allerdings eher eine Radeon X1800 XT das passende Gegenstück zur GeForce 7900 GT. Der GeForce 7600 GT soll bei F.E.A.R. über 60 Prozent und bei Half Life 2 – Lost Coast sogar über 90 Prozent schneller als ATIs Radeon X1600 XT sein. Nvidias 7600er wird sich aber auch gegenüber dem schnelleren Radeon X1800 GTO behaupten müssen, den ATI heute angekündigt hat.

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ATI hat seinem Konkurenten dafür weiter den hochwertigen anisotropen Filter voraus sowie die Fähigkeit, HDR (High Dynamik Range) Rendering mit Antialiasing kombinieren zu können. Nvidias Partner zeigen in Halle 23 bereits zahlreiche Modelle mit Nvidias neuen Grafikchips.

Anfänglich werden die Preise für eine GeForce-7900-GTX-Karte mit 512 MByte Speicher bei 600 bis 650 Euro liegen, und die GT-Ausführung mit 256 MByte soll etwa 350 Euro kosten. Die ebenfalls mit 256 MByte bestückte GeForce-7600-GT-Karte kostet zunächst rund 230 Euro. Sobald sich die Verfügbarkeit bessert, sinken die Preise voraussichtlich auf 550 und 300 Euro für die beiden 7900er-Versionen und auf etwa 200 Euro für die GeForce 7600 GT.

Für Quad-SLI hat Nvidia eine Dual-Grafikkarte mit zwei GeForce-7900-Chips entwickelt, die mit 500 MHz Chip- und 600 MHz Speichertakt laufen. Diese Boards sollen aber vorerst in fertig konfigurierten Systemen verbaut werden und nicht einzeln in den Verkauf kommen. Nvidia gibt ferner H.264-Beschleunigung sowie weitere PureVideo-Features für die Video-Player-Software WinDVD 7.2 von Intervideo und PowerDVD 6.0 mit AVC/H.264 Plug-in v2.0 von CyberLink sowie für Nero ShowTime bekannt. (Manfred Bertuch) / (anw)