Nvidia soll ARM-Prozessoren für Notebooks entwickeln

Nvidia will offenbar ein größeres Stück vom "AI PC"-Kuchen abhaben. Die Firma soll aktuell komplette Systems-on-Chip für Notebooks entwerfen.

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Renderbild von Nvidias Tegra X1

Schon früher hat Nvidia Mobilprozessoren unter dem Markennamen Tegra entwickelt. In den letzten Jahren kamen aber keine Nachfolger für Mobilgeräte mehr.

(Bild: Nvidia)

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Notebooks könnten künftig nicht nur mit Grafikchips von Nvidia erscheinen, sondern mit kompletten Systems-on-Chip (SoCs) der Firma – inklusive ARM-Kernen, GeForce-GPU und Tensor-Kernen für KI-Algorithmen.

Darüber berichtete die Nachrichtenagentur Reuters schon im Oktober 2023. Jetzt heizt der Dell-Gründer und -Chef Michael Dell die Gerüchte wieder an: In einem Interview mit Bloomberg Technology, zusammen mit dem Nvidia-Chef Jensen Huang deutete er Notebooks mit Nvidia-Prozessoren für das Jahr 2025 an.

Einer der beiden Interviewer fragte Jensen, ob Nvidia einen Platz im Markt der KI-PCs hat. Michael Dell funkte dazwischen und sagte: "Kommt nächstes Jahr wieder." Huang ergänzte: "Ja, genau […]" Die Stelle beginnt im Youtube-Video ab Minute 18:06.

Zuletzt kamen bereits Gerüchte auf, dass Mediatek und Nvidia gemeinsame Sache machen bei ARM-Prozessoren für Notebooks. Mediatek steuert die CPU bei, Nvidia die GPU. Parallel soll Nvidia derzeit aber auch an komplett eigenen SoCs arbeiten.

Auf Twitter / X machen Gerüchte die Runde, dass Nvidia ARMs Cortex-X5-Kerne (Codename Blackhawk) mit einer Blackwell-GPU kombinieren möchte. Blackwell löst im Consumer-Bereich die aktuelle Ada-Lovelace-Generation (GeForce RTX 4000) ab.

Der uns unbekannte Twitter-Account "XpeaGPU" nennt den N3P-Prozess des Chipauftragsfertigers TSMC. "Kepler_L2" widerspricht und verweist auf den Intel-3-Prozess. Da Nvidia und Intel Foundry bereits anbandeln, würde das nicht überraschen. "Kepler_L2" lag bei Hardware-Gerüchten schon öfter richtig.

Der Zeitpunkt ergäbe für Nvidia derweil Sinn. Microsoft treibt derzeit massiv Windows on ARM voran. Zudem soll Spekulationen zufolge im kommenden Jahr ein Exklusivabkommen zwischen Microsoft und Qualcomm ablaufen. Vermutlich dürfen Hersteller erst ab dann Windows-ARM-Notebooks mit anderen Prozessoren verkaufen.

Laut der gut vernetzten Webseite Semiaccurate soll Microsoft mit Qualcomm unzufrieden sein und die Firma für einen Konkurrenten sprichwörtlich vor den Bus werfen.

Mit neuen x86-Prozessoren von AMD und Intel sowie diversen ARM-Angeboten von Qualcomm, Mediatek und Nvidia könnte der Notebook-Markt im Jahr 2025 so spannend werden wie lange nicht mehr. Laut der oben verlinkten Reuters-Quelle will AMD zudem seine ARM-Entwicklung wiederaufnehmen und parallel ARM-CPUs entwerfen.

(mma)