Nvidia verspricht SLI-Unterstützung für kommende Intel-Bloomfield-PCs

Laut Nvidia soll es für die Ende 2008 erwarteten Versionen der Intel-Nehalem-Prozessoren für Highend-Desktop-PCs auch Mainboards mit SLI-Unterstützung geben.

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In einer ungewöhnlich früh veröffentlichten und knappen Pressemitteilung stellt Nvidia klar, dass es für die Ende 2008 erwarteten Versionen der Intel-Nehalem-Prozessoren namens Bloomfield für Highend-Desktop-PCs auch Mainboards mit SLI-Unterstützung geben wird. Dabei kündigt Nvidia aber keinen vollständigen, selbst entwickelten Chipsatz für Bloomfield-Mainboards an, sondern die Kombination des bereits mit den noch aktuellen Chipsätzen nForce 780i SLI (und nForce 780a SLI) ausgelieferten PCI-Express-Switch-Bausteins nForce 200 mit dem kommenden Intel-Chipsatz X58/Tylersburg.

Letzterer stellt zwar selbst bis zu 36 PCIe-2.0-Lanes bereit, könnte also locker zwei PCIe-x16-Karten oder vier solcher Karten über jeweils 8 PCIe-Lanes anbinden, doch Nvidia will Intel offenbar keine SLI-Nutzungslizenz erteilen, ohne ein eigenes physisches Produkt zu verkaufen. Deshalb scheint nun offenbar der nForce 200 dazu auserkoren, einen PCIe-Port mit wahrscheinlich 16 Lanes auf zwei Grafikkarten aufzuteilen. Laut Nvidia soll sowohl SLI mit zwei GeForce-Grafikkarten als auch 3-Way SLI (3 GPUs) möglich sein; Quad SLI behält Nvidia also den eigenen Chipsätzen vor. Mit 3-Way SLI geht die Kombination Bloomfield/X58/nForce 200 also in Bezug auf die Grafikkarten-Kopplung nicht weit über das hinaus, was Intel mit der Skulltrail-Plattform für zwei Core 2 Quad QX9775 schon jetzt bietet; hier kommt der PCIe-1.1-Switch nForce 100 zum Einsatz.

Etwas überraschend ist der Zeitpunkt der Nvidia-Pressemeldung: Die offizielle Einführung des Bloomfield-Prozessors und der zugehörigen Plattform wird erst Ende 2008 erwartet, frühestens anlässlich des Intel-Entwicklerforums IDF Fall 2008 (19. bis 21. August) und der anschließenden Nvidia-Veranstaltung Nvision'08 (25. bis 27. August) dürften weitere technische Details veröffentlicht werden. Möglicherweise soll die Pressemitteilung die nicht verstummenden Spekulationen über einen schweren Streit zwischen Intel und Nvidia um Lizenzen (oder Lizenzgebühren) für künftige Chipsätze für Intel-Prozessoren dämpfen. Aber vielleicht will Nvidia auch einfach mal wieder für gute Nachrichten sorgen, nachdem zuletzt eine Gewinnwarnung, das Risiko hoher Gewährleistungskosten, ein eskalierender Patentstreit mit Rambus und die wegen der guten Performance der Radeon-HD-4800-GPUs von AMD unter Druck geratenen Grafikchip-Preise den Aktienkurs des in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnten Unternehmens dramatisch gedrückt hatten. (ciw)