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O2 warnt vor zu hohen UMTS-Erwartungen [Update]

UMTS-Dient "surf@home" soll Festnetzanschluss ersetzen.

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Von
  • Rudolf Opitz

Der Mobilfunkanbieter O2 startet im Laufe des Jahres ein spezielles UMTS-Angebot. Wie das Unternehmen zu Beginn der CeBIT in Hannover mitteilte, ermöglicht "surf@home" einen schnellen Internet-Zugang über den neuen Übertragungsstandard. Kunden, die den neuen Dienst in Verbindung mit O2 Genion einsetzen, könnten dadurch vollständig auf einen herkömmlichen Festnetzanschluss verzichten.

PC, Laptop oder PDA sind dabei den Angaben zufolge über eine Box verbunden, die per UMTS einen Internet-Zugang mit mehrfacher ISDN-Geschwindigkeit herstellt. Die Verbindungskosten sollen auf Festnetzniveau liegen, ohne dass bislang Details genannt wurden. Eine herkömmliche Telefondose werde überflüssig. Die Verbindung zwischen Computer und vorkonfigurierter Box erfolgt laut O2 per WLAN, LAN oder USB, die Box wird laut O2 rund 100 Euro kosten. Vorteil für Nutzer des neuen Mobilfunkangebots ist, dass sie nur noch eine Rechnung für Handy- und Internet-Nutzung erhalten. Voraussetzung für die Nutzung von "surf@home" ist eine ausreichende UMTS-Versorgung am jeweiligen Standort.

Vor allzu großen Hoffnungen hat allerdings O2-Deutschland-Chef Rudolf Gröger zum Start der neuen Mobilfunk-Technik UMTS gewarnt. UMTS werde ein "Marathonlauf", sagte Gröger. Es gebe zudem nicht nur UMTS, sondern als Alternative auch etwa drahtlose Netzzugänge.

Die Muttergesellschaft von O2, der britische Mobilfunkanbieter mmO2, ist auch nach dem Abbruch der Gespräche mit dem niederländischen KPN-Konzern offen für eine Fusion, sagte Vorstandschef Peter Erskine. Derzeit gebe es aber keine Gespräche, auch nicht mit KPN. Sein Unternehmen werde sich auf organisches Wachstum konzentrieren. Im Februar hatte mmO2 bereits ein Übernahmeangebot des niederländischen Telekomkonzerns über 9,5 Milliarden Pfund abgelehnt.

Wie angekündigt will O2 nach der CeBIT mit ersten UMTS-Diensten starten. Zu Anfang bietet der Netzbetreiber die UMTS-Karte Merlin U530 von Novatel Wireless zusammen mit einem Datenvertrag an. Mit der PC-Card können Notebook-Nutzer mobil mit Empfangsraten von bis zu 384 kBit/s surfen oder via VPN auf private oder Firmen-Netzwerke zugreifen. Die PC-Card, die sich nur für Datendienste eignet, soll rund 330 Euro kosten. Das UMTS-Startangebot umfasst drei Volumentarife, die zwischen 16,55 Euro (Inklusiv-Volumen 10 MByte) und 62,95 Euro (inklusive 150 MByte) kosten sollen. Jedes weitere Megabyte schlägt mit 1,90 Euro zu Buche.

Als erstes UMTS-Handy will O2 im zweiten Quartal das Nokia 7600 anbieten. Im Sommer soll dann eine größere Auswahl an UMTS-Modellen zur Verfügung stehen.

Auf der CeBIT-Pressekonferenz warb Rudolf Gröger, Chef von O2-Deutschland, auch für das neue O2-Active-Portal, das nun ein "Look and Feel" wie ein Webportal bieten soll. Integriert wurde auch die Internet-Suche über Google und Videostreaming. Das Angebot der Flatrate für den mobilen Zugang zu O2-Active soll weiterhin gelten. (rop/c't) / (jk)