ODF Alliance will für OpenDocument-Format werben

IBM, Sun sowie andere Branchengrößen und Organisationen wollen mit der ODF-Alliance für den umfassenden Einsatz des freien XML-Dateiformats für Office-Dokumente werben.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

OpenDocument, das offene XML-Dateiformat für Text-, Tabellen- und Grafikdokumente, bekommt weitere Unterstützung durch die neu formierte Open Document Alliance, die besonders Regierungen und Behörden die Abbkehr vom Microsoft-eigenen Office-Dateiformat und eine Hinwendung zum freien ODF-Standard ans Herz legen will. Bereits im November 2005 waren Vertreter namhafter Unternehmen zum ODF-Gipfel zusammengekommen, um über ein gemeinsames Vorgehen zur Förderung von OpenDocument zu beraten. Auch die Open Document Fellowship hatte sich vor kurzem zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit über den Nutzen des ODF aufzuklären.

Unter den weltweit rund 30 Migliedern befinden sich IBM, Oracle, Red Hat und Sun, aber auch nichtkommerzielle Organisationen wie die US-amerikanischen Bibliotheksvereinigung. Seit Jahren stößt Experten aus allen Bereichen die Dominanz des Microsoft-Dateiformats sauer auf, dessen Spezifikationen und deren Geheimhaltung es Softwarherstellern nahezu verunmöglicht, voll Office-kompatible Konkurrenzprodukte auf den Markt zu bringen. Laut Ken Wasch, Präsident der US-amerikanischen Software and Information Industry Association, will die ODF-Alliance Regierungen weltweit den langfristigen Zugriff auf wichtige öffentliche Dokumente sichern.

Microsoft hat für die kommende Version 12 seines Office-Pakets ein eigenes Dateiformat auf Grundlage von XML entwickelt, womit sich der Softwareriese wieder einmal nicht an bestehenden Lösungen orientiert. Als Reaktion auf den Entscheid des US-Bundesstaats Massachusetts, für offizielle Dokumente ab 2007 ausschließlich ODF nutzen zu wollen, hat Microsoft die ECMA mit dem Verfahren zur Standardisierung seines eigene Formats als OpenXML beauftragt und damit Apple und Intel auf seine Seite ziehen können. Die breite Unterstützung für OpenDocument seitens vieler Branchengrößen könnte sich allerdings als ziemliche Portion Salz in der Microsoft-Suppe erweisen. (mhe)