OLED-TVs von LG: Heller, schneller und auch für den kleinen Schreibtisch

LG hat die Preise für seinen neuen OLED- und LCD-TVs bekannt gegeben. Etliche Geräte sind teurer als im Vorjahr, sie bieten aber auch einiges mehr.

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OLED-Fernseher aus der G2-Serie von LG

(Bild: LG)

Lesezeit: 7 Min.
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LG hat die unverbindlichen Preisempfehlungen für seine kommenden Flachbildfernseher mit OLED- und LCD-Technik genannt. Auf den ersten Blick sind die meisten Geräte etwas teurer geworden. So empfiehlt LG für die OLED-Fernseher OLED65C29LD aus der C2-Serie mit Alpha-9-Bildprozessor der Generation 5 und 65-Zoll-Diagonale stolze 3200 Euro. Im vergangenen Jahr lag die Preisempfehlung für den vergleichbaren OLED65C19LA bei 2800 Euro. Der wesentliche Unterschied: Die neue C2-Serie nutzt ein lichtstärkeres Evo-Panel.

In der neuen G2-Serie steckt ein lichtstarkes Evo-Panel mit wärmeableitender Platte hinter dem OLED. Die TVs mit integriertem Wandhalter, also ohne Standfuß.

(Bild: LG)

Mit der Evo-Technik will LG einen wesentlichen Nachteil der OLEDs gegenüber den LCDs mindern, nämlich die geringere Grundhelligkeit. Auch die kommende G2-Top-Serie nutzt Evo-Panels und dazu den sogenannten Brightness Booster: Dank einer Kühlplatte am Panel sollen die G2-OLEDs so deutlich hellere Spitzlichter wiedergeben können. Für das 4K-Modell OLED55G29LA ruft LG 2500 Euro auf, wobei hier noch Zusatzkosten für einen Standfuß hinzukommen, falls man das Display nicht über die integrierte Wandhalterung an der Wand befestigen möchte. Gleiches gilt für die anderen G2-Modelle in 65 Zoll, (3600 Euro), 77 Zoll (6000 Euro) und 83 Zoll (9000 Euro).

Die lichtstärkeren Evo-Panels kommen in diesem Jahr nur in den Serien C2 und G2 zum Einsatz, aber nicht in den 8K-Topmodellen aus der Z2-Serie und auch nicht in den günstigeren Serien B2 und A2. Die auf der CES vom Schwesterunternehmen LG Displays vorgestellte Paneltechnik OLED EX, die mit schwerem Wasserstoff vor Burn-In geschützt sein soll, tauchte in den Produktpräsentationen nicht auf. LG Displays will bereits im zweiten Quartal 2022 die Massenproduktion der OLED-EX-Panels aufnehmen.

LG ist derzeit der einzige Anbieter von OLED-Fernsehern mit 8K-Auflösung. Die neuen 8K-Modelle aus der Z2-Serie sind weiterhin recht teuer, zumal sie auch nur mit 77 und 88 Zoll also 1,95 Meter respektive 2,23 Meter Diagonale angeboten werden: Für den größeren OLED88Z29LA empfiehlt LG stolze 30.000 Euro, das 77-Zoll-Modell OLED77Z29LA soll 15.000 Euro kosten – immerhin 5000 Euro weniger als der Vorgänger. Damit zielt LG dennoch auf eine recht kleine Nutzergruppe.

Die 2022er-Modelle nutzen eine überarbeitete Version von Dolby Vision mit dem Zusatz "with Precision Detail", die ein kontrastreicheres Bild mit mehr Details verspricht. Sehen soll man den Unterschied bei allen Dolby-Vision-Inhalten, spezielle Fassungen mit zusätzlichen Metadaten sind dafür laut Dolby nicht nötig. LG wird der erste Hersteller sein, der dies in seinen OLED- und QNED-TVs mit Dolby Vision IQ anbietet – also in Geräten mit integrierten Umgebungslichtsensoren.

LG spendiert seinen OLED-TVs an den HDMI-2.1-Port in diesem Jahr volle Bandbreite von 48 GBit/s. Für den kleinen Schreibtisch gibt es 42-Zoll-Modelle.

(Bild: LG)

Sämtliche OLED-TVs des Jahres bis auf die A2-Serie besitzen ein 120-Hz-Panel und vier HDMI 2.1-Eingänge mit 48 GBit/s. Die Datenrate der LG-TVs des Jahres 2021 war auf 40 GBit/s begrenzt. Wie gehabt unterstützen diese Geräte neben ALLM, VRR, FreeSync und G-Sync auch Dolby Vision Gaming mit 4K/120 Hz.

Die breite Masse der Fernsehzuschauer will LG mit den Serien B2 und A2 erreichen. Beide Serien nutzen den Alpha-7-Prozessor der Generation 5 zur Bildoptimierung und wie sämtliche LG-TVs aus 2022 das Betriebssystem WebOS 22. Beim Homescreen setzt LG auf das integrierte Empfehlungssystem – wer das nicht nutzt, hat wenig Einfluss auf die Sortierung der am Homescreen angebotenen Inhalte.

Die TVs nutzen in diesem Jahr das neue Betriebssystem WebOS 22, das auf Empfehlungen basiert.

(Bild: LG)

Während sich die B2-Modelle mit 120-Hertz-Panel und HDMI 2.1 auch für den Spiele-Einsatz eignet, sollten Gamer von der günstigen A2-Serie absehen: In diesen Modellen hat LG die Panelansteuerung auf 60 Hertz gedrosselt und folgerichtig auch nur HDMI-2.0-Ports eingebaut. Das reicht locker für den Einsatz als Video- und TV-Schirm.

Im c’t-Test von 55-Zoll-TVs zeigte sich allerdings, dass die A1-Modelle nicht ganz so blickwinkelstabil sind wie LGs bessere – und teurere – OLED-Fernseher: Die Darstellung erhielt von der Seite betrachtet einen leichten Farbstich. Damit waren die organischen Displays aber immer noch deutlich blickwinkelstabiler als die allermeisten LCD-TVs. Für die neuen A2-Modelle ruft LG Preise von 1550 Euro (OLED48A29LA, 48 Zoll), 1700 Euro (OLED55A29LA, 55 Zoll) und 2600 Euro (OLED65A29LA, 65 Zoll) auf. Im Handel darf man für die kleineren Modelle mit Preisen um 1000 Euro rechnen.

Derzeit findet man etliche Sonderangebote für OLED-TVs von LG, da die Läden ihre Lager für die kommenden Modelle aufräumen. Wer nicht die neueste Evo-Technik benötigt, kann hier durchaus zugreifen. Aber Achtung: Bei der OLED-Technik verbietet es sich, Vorführmodelle zu kaufen. Wenn diese über lange Zeit stets die gleichen Inhalte zeigen mussten, droht ihnen Einbrennen, sie könnten also störende und irreversible Schatten im Bildhintergrund zeigen.

Mit Einbrennen haben LCD-TVs keine Probleme. Auch hier gab LG die Preise für seine kommenden Geräte bekannt. Die Topmodelle aus der QNED-Serie mit Mini-LEDs im Backlight gibt es ab 1000 Euro mit 50 Zoll bzw. 1,27 Meter Diagonale, für die günstigste 86-Zoll-Variante 86QNED819QA ruft LG 3500 Euro auf. Das teuerste QNED-Modell 86QNED919QA mit der höheren 8K-Auflösung soll 5700 Euro kosten – ein Schnapper im Vergleich zum fünfmal so teuren 8K-Modell OLED88Z29LA mit OLED-Panel.

Die QNED-Modelle nutzen LGs Nanocell-Technik und Quantenpunkte im Backlight für eine farbstarke und farbgetreue Darstellung. Dank gezielt dimmbarer Mini-LEDs im Backlight erzielen sie zudem auch punktuell sattes Schwarz. Ob LG die Ansteuerung der LEDs in den neuen Modellen bei Bewegtbildern feiner hinbekommt Annuell, muss sich im Test zeigen. Das letztjährige 8K-Modell mit Mini-LED-Backlight schwächelte hier etwas.

Mit dem ART90 stellte LG einen neuen Lifestyle-Fernseher vor: Er wird wie ein großer Bilderrahmen an die Wand gelehnt und besteht aus dem Display und einer stoffbezogenen Lautsprecherfront, die sich im ausgeschalteten Zustand zu etwa zwei Drittel vor die Mattscheibe schiebt. Als Display dient ein 65-Zoll-OLED mit 4K-Auflösung und Evo-Panel, wie es die C2-Serie nutzt. Ob man den großen Rahmenständer an der Wand festdübeln muss, wissen wir noch nicht.

LGs neues Desinger-TV lehnt als großes Bilderrahmen an der Wand: Der ART90 integriert ein 65-Zoll-Display und eine stoffbezoene Audioeineinheit, die beim Ausschalten vor den Schirm fährt.

(Bild: LG)

LG bleibt dem Thema Dolby-Atmos-Soundbars weiter treu und wird auch 2022 Modelle anbieten, die mit Unterstützung von Surround-Lautsprechern mit integrierten Reflexionslautsprechern die Zuschauer komplett einhüllen sollen. Laut LG soll das dank breiter abstrahlender rückwärtigen Boxen nun besser als zuvor gelingen. Die Audioübertragung zwischen TV und Soundanlage kann auf Wunsch auch drahtlos über LGs "Wowcast"-Funksystem laufen. (uk)