IFA

Obermann: IPTV mit Startschwierigkeiten

Der Ausbau des Glasfasernetzes als Infrastruktur für VDSL-Anschlüsse bei Endkunden laufe planmäßig, zur IFA soll es neue Tarife und ein verändertes Gesamtkonzept für IPTV geben, meinte der Telekom-Chef.

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Von
  • Jürgen Kuri

Telekom-Chef René Obermann hat Anlaufprobleme beim Fernsehen über IP-Netze eingeräumt. Dass es bei einem solchen Vorhaben Startschwierigkeiten gebe, sei allerdings nicht ungewöhnlich, sagte er laut einem dpa-Bericht während der Vorstellung der Telekom-Bilanz. Zur Funkausstellung IFA in Berlin werde die Telekom Ende August mit neuen Preisen und einem veränderten Gesamtkonzept für IPTV starten.

Bis zum Jahresende hat sich Obermann vorgenommen, für IPTV 100.000 bis 200.000 Kunden zu gewinnen. Obermanns Vorgänger Kai-Uwe Ricke hatte sich da noch weit euphorischer gezeigt: Eine Million Kunden wollte er bis Ende 2007 für das IPTV-Angebot der Telekom begeistern. Und sein damaliger Vorstandskollege Walter Raizner, der auch den Deal mit der DFL über die IPTV-Rechte an Live-Übertragungen der Bundesliga einfädelte, sah schon herrliche neue Einnahmequellen bei der Telekom sprudeln: "Es entsteht hier nicht nur ein weiterer TV-Vertriebskanal, sondern ein neuer Markt für innovative Anwendungen."

Inzwischen wurde Kai-Uwe Ricke von Obermann als Telekom-Chef abgelöst, Raizner, auch Chef der Festnetzsparte der Telekom, legte sein Amt nieder, nachdem er zunehmend wegen seiner Angebotspolitik in die Kritik geraten war. Aufgeben will Obermann nun aber weder VDSL noch IPTV: Der Ausbau des Glasfasernetzes, das als Infrastruktur für die Anbindung der Endkunden mit VDSL-Anschlüssen dient, laufe planmäßig, betonte Obermann. Derzeit seien 6,8 Millionen von insgesamt geplanten 17 Millionen Haushalten an das Netz angeschlossen. Bislang hatte die Telekom ihr IPTV-Angebot nach den Vorgaben Raizners zudem auf VDSL begrenzt – seit Kurzem bietet sie es aber auch Kunden an, die per ADSL2+ mit bis zu 16 MBit/s angebunden sind. (jk)