Oberster Gerichtshof hebt VoIP-Blockade in Panama auf

Die Internet-Provider im Land müssen vorerst keine UDP-Ports sperren, die üblicherweise für Internet-Telefonie-Dienste genutzt werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Oberste Gerichtshof in Panama hat nach einem Bericht der Zeitung La Prensa mit sofortiger Wirkung ein Dekret der staatlichen Regulierungsbehörde für Telekommunikation aufgehoben. Nach der Bestimmung sollten sämtliche Internet-Provider im Land gezwungen werden, UDP-Ports auf Routern und Firewalls zu sperren, die üblicherweise für Internet-Telefonie-Dienste (Voice over IP, VoIP) genutzt werden. Mit ihrer Sperranordnung war die Regulierungsbehörde einer Beschwerde der Telefondienstleister in Panama gefolgt, die massive Umsatzeinbußen befürchten, wenn zum Jahreswechsel die Nutzungslizenzen für das panamaische Telefonnetz auslaufen.

Die Telefongesellschaften wollten verhindern, dass Kunden in einem freien Markt vermehrt VoIP nutzen und Gespräche deutlich günstiger als bisher führen können. Die panamaische Regierung, die im Rahmen eines Joint Ventures mit der britischen Cable & Wireless bislang eine Monopolstellung im TK-Sektor inne hatte, müsste ab Januar 2003 ebenfalls mit erheblichen Einnahmeausfällen rechnen -- schließlich erhebt der Staat auf jedes Auslandstelefonat eine Pauschalsteuer von einem Balboa (entspricht einem US-Dollar). Würde das Dekret umgesetzt, wäre eine legale Sprachkommunikation über das Internet in Panama kaum noch möglich, weshalb der Verband der panamaischen ISP zum Protest gegen die Anordnung aufgerufen hatte. (pmz)