Österreich bekommt bald Mobilfunk mit über 100 MBit/s

Noch im Herbst dürften in Österreich die ersten kommerziell betriebenen LTE-Netze in Betrieb gehen. Die Anbieter sprechen von Datenraten bis150 Mbit/s, auch ein erster Tarif wurde genannt.

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Noch im Herbst dürften in Österreich die ersten kommerziell betriebenen LTE-Netze in Betrieb gehen. Die Anbieter sprechen von Datenraten bis150 MBit/s, auch ein erster Tarif ist bereits genannt worden. Die Versteigerung der erforderlichen Frequenznutzungsrechte im 2,6-GHz-Band ist mit einem Erlös von knapp 40 Millionen Euro kürzlich zu Ende gegangen. Zwei Netzbetreiber warten nur noch auf Bescheide, die ihnen das Einschalten der Sender genehmigen.

Im Unterschied zur deutschen Versteigerung, bei der Vertreter der Netzbetreiber mehrere Wochen kaserniert wurden, ließ die RTR von der Wiener Firma alladin IT eine Software programmieren. Damit wurde die Versteigerung online abgewickelt. Zudem verzichtete die RTR auf externe Berater, womit unter dem Strich mehr Erlös ins Bundesbudget fließt. Die Gesamteinnahmen betragen rund 39,5 Millionen Euro.

Alle vier bestehenden Mobilfunk-Netzbetreiber erhalten Frequenzen im 2,6-GHz-Band. A1 Telekom Austria (TA) und 3 erhalten jeweils 2 × 20 MHz im gepaarten Bereich und 25 MHz im ungepaarten Bereich. T-Mobile Austria bekommt nur 2 × 20 MHz im gepaarten Frequenzbereich, während sich Orange Austria auf 2 × 10 MHz beschränkte. Jedes der Unternehmen muss nun mit einem 2,6-GHz-Netz von 2014 bis 2026 die Wohnsitze von wenigstens einem Viertel der Einwohner des Landes versorgen. T-Mobile wies darauf hin, dieselben Frequenzen wie T-Mobile Deutschland nutzen zu können, womit ein grenzüberschreitendes Mobilfunknetz möglich werde.

TA und T-Mobile wollen mit LTE starten, sobald die entsprechenden Bescheide vorliegen. Dies könnte vielleicht sogar noch im Oktober der Fall sein. Wie groß die LTE-Netze zum Start sein werden, hängt unter anderem von den Lieferzeiten der Netzausrüster ab. Es müssen neue Antennen und häufig auch neue Elektronik installiert werden. TA verfügt bereits über ein Testnetz im Bereich Wien-Floridsdorf sowie einzelne Sender in St. Pölten. Diese Einrichtungen werden nun wohl kaum abgebaut werden und könnten sofort in Betrieb gehen. Passende Endgeräte will der Anbieter ab dem kommenden Monat verkaufen. Die mögliche Bandbreite soll bis zu 150 MBit/s erreichen. Bei TA soll ein monatliches Transfervolumen von 30 GByte 90 Euro kosten. T-Mobile hat zwar noch keine konkreten Tarife genannt, aber angekündigt, je nach gewünschter Bandbreite unterschiedliche Preise zu verlangen.

3 will im kommenden Jahr LTE mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s in den Ballungsräumen Österreichs bereitstellen. Ende 2011 möchte 3 zudem bei der Versteigerung von Frequenzen im Bereich 800 MHz sowie in den bislang von GSM genutzten Bereichen zugreifen. Damit soll LTE dann auch in die weniger dicht besiedelten Gebiete gebracht werden.

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(pmz)