Ă–sterreichs COVID-Test-Webseite gab private Daten preis

Eine neue staatliche Webseite zur Terminvereinbarung fĂĽr COVID-Tests hat Daten von 800 Ă–sterreichern anderen angezeigt. Es ist die 2. Blamage dieser Woche.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Ă–sterreich Testet Screenshot

Screenshot der Webseite, unter der Österreicher einen Termin für einen COVID-Test vereinbaren sollen. Die Regierung möchte möglichst viele Österreicher testen lassen. Die Eröffnung der Seite ist misslungen.

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 1 Min.

Eine neue staatliche Webseite zur Anmeldung für COVID-Tests in Österreich sorgt bereits zum Start für Unmut in dem Land. Zunächst stellten User am Eröffnungstag Mittwoch verdutzt fest, dass die Webseite österreich-testet.at ausschließlich auf Deutsch gehalten ist, auf Amazon-Infrastruktur läuft, und trotz Google-Cookies keinen Warnhinweis enthält. Dann stellte sich heraus, dass die Webseite ein Datenleck hat.

Nach anfänglichem Dementi hat die Betreiberfirma World Direct am Donnerstag zugegeben, dass "in zirka 800 Fällen persönliche Daten fehlerhaft Dritten angezeigt" wurden. Gemeint ist wohl, dass korrekte Daten irrtümlich Dritten angezeigt wurden. World Direct ist eine Tochter des mehrheitlich mexikanischen Telecom-Konzerns A1 mit Sitz in Wien. Die Firma nahm die Webseite österreich-testet.at zwischenzeitlich offline und gibt inzwischen an, die Sicherheitslücke geschlossen zu haben.

Auf konkrete Anfragen von Bürgern, ob sie unter den zirka 800 Betroffenen seien, soll lediglich ein Hinweis auf allgemeine Fragen zu den geplanten Coronavirus-Massentests zurückgekommen sein. Unterdessen melden zahlreiche User in Sozialen Netzwerken verschiedene technische Probleme der Webseite. Angeprangert wird außerdem, dass nicht vorgesehen ist, vereinbarte Test-Termine stornieren zu können.

Die Unzulänglichkeiten rund um oesterreich-testet.at sind die zweite Online-Blamage für die österreichische Bundesregierung. Das am Montag online gegangene "Kaufhaus Österreich", das ein Alternativportal zu Amazon sein sollte, wurde ebenfalls mit Spott und Kritik begrüßt.

(ds)