Offizielle Eingabe gegen Spam in Brüssel

In einer offiziellen Eingabe an das Europa-Parlament wendet sich der Verband der deutschen Internet-Provider gegen unverlangt zugesandte E-Mail-Werbung.

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Von
  • Arne Mertins

In einer offiziellen Eingabe an das Europa-Parlament schlägt Eco, der Verband der deutschen Internet-Provider, vor, ausschließlich E-Mail-Werbung zuzulassen, die der Empfänger selbst verlangt (Opt-In). Damit schließt sich der Providerverband inhaltlich der Online-Petition von c't und politik-digital an.

Eco stützt sich bei seiner Initiative auf ein Positionspapier der Unternehmensberatung HRP. Es zeigt technische und wirtschaftliche Zusammenhänge des Spamming auf und stellt insbesondere fest, daß Werbung per E-Mail mit allen bisher bekannten Formen des Direktmarketings unvergleichbar ist, weil die Kosten für den Versender mindestens um den Faktor 1000 niedriger sind als bei allen herkömmlichen Verfahren. Dadurch gibt es faktisch kein ökonomisches Regulativ mehr, das die Anzahl der Werbesendungen begrenzt.

Nach Verbandsschätzungen entsteht schon heute trotz bestehender gesetzlicher Regelungen durch unverlangt verschickte E-Mail-Werbung ein erheblicher betriebs- und volkswirtschaftlicher Schaden. Die Internet-Nutzer verlieren durch das tägliche Aussortieren der Werbeflut Zeit und tragen zudem den größten Teil der Kosten. Der Verband weist darauf hin, dass Spamming mittlerweile in einigen Staaten der USA unter Strafe gestellt ist und eine einheitliche Regelung auf US-Bundesebene vorbereitet wird.

Christiane Schulzki-Haddouti: Provider gegen SPAM (ame)