Offshore-Windenergie: Bundesnetzagentur schreibt Fläche für 980 MW aus

Bis 2030 sollen auf Nord- und Ostsee 30 GW Strom produziert werden. Nun wurde knapp 1 GW ausgeschrieben.

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Die deutschen Offshore-Windparks sollen bis 2030 30 GW Strom produzieren können. Momentan sind es knapp 8 GW.

(Bild: Areva Multibrid / Jan Oelker / Stiftung Offshore-Windenergie)

Lesezeit: 2 Min.

Die Bundesnetzagentur hat eine Fläche in der Nordsee für Windenergieanlagen auf See zur Ausschreibung gestellt. Das Ausschreibungsvolumen beträgt 980 Megawatt. Den Zuschlag erhält der Bieter, der den geringsten Förderbedarf für einen Windpark auf der Fläche anmeldet, der Höchstwert für Gebote beträgt 6,4 ct/kWh. Die Fertigstellung der Windparks ist für das Jahr 2027 geplant. Gebote können bis zum 1. September 2022 bei der Bundesnetzagentur in Bonn eingehen.

Nach der Ausschreibung im vergangenen Jahr ist dies die zweite Ausschreibungsrunde im "zentralen Modell". Dabei werden nicht nur die Förderung und die Netzanbindungskapazität ausgeschrieben, sondern zugleich auch das Recht, beim zuständigen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Planfeststellung für die Bebauung der Flächen mit einem Offshore-Windpark zu beantragen.

Das BSH hat die Meeresumwelt, den Baugrund und die wind- und ozeanographischen Verhältnisse für die Fläche untersucht, erläutert die Bundesnetzagentur (PDF). Die Kosten der Voruntersuchungen werden nach dem Zuschlag auf den erfolgreichen Bieter umgelegt.

In Deutschland wurden 2020 knapp 7,8 GW Strom in 1501 Offshore-Anlagen produziert, 2021 kamen keine neuen Anlagen hinzu. Deutschland will nach den Vorgaben der neuen Regierung bis 2030 rund 30 GW Offshore-Windstrom produzieren; die vorherige Regierung hatte 15 GW angepeilt.

Das Europäische Parlament hatte Mitte dieses Monats in einer Entschließung die Offshore-Windenergie als unerlässlich bezeichnet. Ende 2020 produzierten Offshore-Windparks in der EU 12 GW Strom. Die EU-Kommission strebt an, bis 2030 rund 60 GW und bis 2050 rund 340 GW zu erreichen.

Mitte Januar hatten die deutschen Windparkbetreiber appelliert, den Ausbau der Offshore-Windkraft zu beschleunigen. 2021 seien aufgrund politischer Fehlentscheidungen keine neuen Windparks entstanden. Deshalb müssten Flächen früher ausgeschrieben werden, um den Ausbau gleichmäßiger als bisher zu verteilen. Die Bundesregierung solle auch frühzeitig klären, welchen zusätzlichen Offshore-Wind-Ausbaubedarf das auf 10 GW erhöhte Ziel für die Elektrolysekapazität für grünen Wasserstoff notwendig mache.

(anw)