Ohne Nabelschnur: Sinar-Mittelformat-System Hy6 65

Sinar hat die neue Hy6 65 als vollintegriertes Mittelformat-Kamerasystem konzipiert - die mobile Profi-Kamera speichert ohne Rechner-Hilfe direkt auf Karte.

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Von
  • Carsten Meyer

Keine störenden Kabel und kein mühsames, manuelles Synchronisieren von diversen Komponenten verspricht Sinar mit dem neuen System Hy6 65. Das bietet dem Fotografen, so Sinar, dank der umfassenden Integration von Objektiv, Kamera-Body, Digitalprozessor und Software maximalen Bedienkomfort für mobile Applikationen sowie den optimalen Workflow bei bester Bildqualität.

Neben ihrem präzisen Autofokus, der von einem integrierten Rotlicht-Gitterprojektor für AF-Messung bei schlechten Lichtverhältnissen unterstützt wird, bietet die Kamera erstmals im Mittelformat-Segment Ausstattungsmerkmale wie die Fokusfalle (Kamera löst erst aus, wenn sich ein bewegtes Motiv im Fokuspunkt befindet) oder das Fokus-Bracketing (zum Erstellen von Fokusreihen). Dank ihres Zwischenlinsen-Verschlusssystems kann die Sinar Hy6 65 im Mittelformat mit der schnellsten Blitzsynchronisationszeit von nur 1/1000 Sekunde aufwarten. Zur Bildkontrolle bei der Aufnahme stehen der Faltlichtschacht mit herausklappbarer Lupe, ein 90° High-Eyepoint-Reflexsucher mit einstellbarer Dioptrie und ein 45° Prismensucher zur Verfügung. In der Version Hy6 s65r bietet die Kamera auch eine Livebild-Kontrolle des Sensorbilds direkt auf dem rückseitigen 3"-VGA-Display.

Das Hy6-System bietet Anschluss an eine grosse Palette von hochqualitativen AFD-Objektiven, die die immense Auflösung des 31-Megapixel-CCDs auch ausnutzen können. Daneben ist sie zu den manuell fokussierbaren AF-Objektiven des erfolgreichen 6000er-Kamerasystems von Rollei kompatibel. Der CCD weist mit 44 × 33 mm annähernd die doppelte Fläche eines Kleinbild-Vollformat-Sensors auf. Der Sensor bietet eine Empfindlichkeit von ISO 200 bis ISO 800, er wird aktiv mit einem Ventilator gekühlt. Wer will, kann am Body aber nach wie vor ein Rollfilm-Magazin für analoge Aufnahmen anflanschen.

Dank der QCIP-Technik (Quad Core Image Processing) sind die Hy6-Systeme die ersten digitalen Mittelformatkameras mit vollständig integriertem Bildprozessor. Einstellungen für die Bildverarbeitung wie Kontrast, Sättigung und Rauschunterdrückung können direkt über das Kamerainterface vorgenommen werden. Die Bilder landen dabei ohne Rechner-Umweg direkt auf einer CF-Karte, wahlweise im Raw-, DNG- oder JPEG-Format oder in beliebiger Kombination. Bei JPEG-Dateien stehen vier verschiedene Dateigrössen und zwei Kompressionsmodi zur Verfügung. Der leistungsfähige Akku soll dabei bis zu 2000 Aufnahmen mit einer Ladung ermöglichen.

Das Rückteil des Systems soll unter der Bezeichnung "Sinarback eSprit 65" auch einzeln erhältlich sein. Preise nannte das Unternehmen noch nicht, potentielle Sinar-Kunden dürften aber mittlere fünfstellige Beträge gewöhnt sein. (cm)