Olympische Spiele: Sicherheitskräfte fangen täglich etwa sechs Drohnen ab

Frankreich hat zu den Olympischen Spielen eine Drohnenabwehr eingerichtet, die etwa das olympische Dorf schützen soll. Schon jetzt werden Drohnen abgefangen.

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Eine Drohne über einer Stadt.

(Bild: Dmitry Kalinovsky/Shutterstock.com)

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Die Sicherung des Luftraums über Paris zu den Olympischen Spielen ist schwierig, berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Die Einhaltung des Flugverbotes für Drohnen über dem olympischen Dorf und den Austragungsorten stellt hohe Anforderungen an die Sicherheitskräfte. Sie würden durchschnittlich etwa sechs Drohnen pro Tag abfangen, sagte der geschäftsführende französische Premierminister Gabriel Attal am Dienstag bei einem Besuch des Drohnenabwehrzentrums auf dem Luftwaffenstützpunkt Velizy-Villacoublay.

Bei den abgefangenen Drohnen soll es sich zumeist um solche handeln, die von Einzelpersonen betrieben werden. Mit ihnen werden hauptsächlich Aufnahmen zu touristischen Zwecken gemacht, heißt es von der AFP. Es bestehe jedoch ein Flugverbot für Drohnen über Paris – außer für jene, die eine Genehmigung für Aufnahmen haben, etwa TV-Sender. Alle anderen Drohnen werden geortet und sofort gestoppt. Wie etwa eine Drohne, die am Sonntag im olympischen Dorf vom Kommunikationschef der brasilianischen Delegation gestartet worden war. Er wurde wegen des Betriebs der Drohne verhaftet.

Um unerlaubte Drohnenflüge zu unterbinden, hat Frankreich eine Drohnenabwehr eingerichtet, die das Olympische Dorf und Austragungsstätten gegen mögliche Angriffe aus der Luft schützen soll. Die zuständige Einheit stammt vom französischen Militär, das über mehrere stationäre und mobile Drohnenabwehranlagen verfügt, deren Einsatz kombiniert wird. 15 davon soll es allein in Paris geben, um mehrere Kilometer Luftraum zu schützen. Rund 1300 Militärangehörige sollen dazu im Einsatz sein.

Die Einheiten kontrollieren den Luftraum mit Kameras und Radar. Die verwendeten Störsender kommen dann zum Einsatz, sobald Drohnen in den Sperrzonen starten oder dort eindringen. Mit den Störgeräten können Frequenzen gestört werden, um die Kommunikation zwischen Fernbedienung und Drohne auszuhebeln. Auch die Videoübertragung und das GPS-Signal zur Drohne können damit gestört werden. Die Drohne lässt sich so in einem Umkreis von 1200 m stören und zu Boden bringen.

Klappt das nicht, wird die Drohne physisch aus der Luft geholt. Dann kommt etwa ein Netzwerfer zum Einsatz. Ein abgeschossenes Projektil transportiert ein 2,8 m x 2,8 m großes Netz in die Luft und fängt die Drohne ein, die dann zusammen mit dem Netz an einem Fallschirm zu Boden gleitet. Bisher gibt es davon jedoch nur eine begrenzte Anzahl. Außerdem ist die Reichweite auf 100 m begrenzt.

Es können jedoch noch andere Methoden eingesetzt werden, wie etwa eine Drohne, die feindliche Drohnen mit einem Netz einfangen kann. Davon sollen zwei Einheiten zu je vier Drohnen zur Verfügung stehen, hieß es im März. Auch ein Prototyp einer Laser-Abwehrwaffe der französischen Firma Cilas soll sich im Einsatz befinden. Mit ihr können Drohnen auf etwa einen Kilometer Entfernung außer Gefecht gesetzt werden. Der Laser passe sich den Bewegungen der Drohne automatisch an und behalte sie bis zum Abschuss jederzeit im Visier. Das sei auch in urbanen Räumen sicher.

(olb)