Olympus-Krise erreicht Europa

Nachdem die Unternehmenszentrale zuletzt für Negativ-Schlagzeilen sorgte, hat die Krise um dubiose Millionenzahlungen nun auch Europa erreicht. Die Staatsanwaltschaft in Hamburg hat Anklage gegen drei ehemalige Manager des Unternehmens erhoben.

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Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat nach Informationen der Financial Times Deutschland Anklage gegen drei ehemalige Manager der Olympus Europa Holding in erhoben. Unter den Angeklagten soll sich auch der langjährige Chef für Europa, Werner Teuffel, befinden. Den drei ehemaligen Mitarbeitern werde Untreue zu Lasten ihres damaligen Arbeitgebers vorgeworfen. Dabei sollen sie die Verantwortung für Zahlungen in einer Gesamthöhe von 640.000 Euro tragen, ohne dass entsprechende Gegenleistungen erbracht wurden.

Dem Bericht zufolge wurde bereits im März dieses Jahres Anklage erhoben, die Zahlungen sollen von Juni bis Oktober 2003 erfolgt sein. Bereits 2005 war Teuffel von seinem Vorsitz der Geschäftsführung zurückgetreten und seitdem nur noch als Berater für Olympus tätig.

Wie die Zeitung weiter meldet, sollen Mitarbeiter aus Hamburg im Juli 2009 einen anonymen Brief an den kürzlich entlassenen Vorstandsvorsitzenden Michael Woodford verfasst haben. Dieser saß damals noch im Management von Olympus Europa und konnte aus dem Brief schwere Anschuldigungen gegen das Management in Hamburg herauslesen. Die Mitarbeiter sollen berichtet haben, dass "jede Form der Korruption bei Auftragsvergaben hemmungslos praktiziert“ werde und die Vorgänge eine "tickende Zeitbombe“ darstellten.

Woodford musste Mitte Oktober seinen Vorstandsposten bei Olympus in Japan räumen, nachdem er den Aufsichtsrat mit dubiosen Zahlungen in Millionenhöhe konfrontiert hatte. Seitdem hat sich der Aktienkurs des Unternehmens halbiert, FBI und japanische Börsenaufsicht sollen Ermittlungen aufgenommen haben. (tho)