OnePlus 7T im Hands-on: Highend-Smartphone mit 90-Hz-Display und Android 10

Das OnePlus 7T hat drei Kameras, einen Bildschirm mit 90 Hz und läuft mit Android 10. c't konnte das Highend-Smartphone bereits ausprobieren.

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OnePlus frischt 7er-Serie auf
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Robin Brand

OnePlus frischt mit dem 7T sein Smartphone-Portfolio auf. Das Display des 7T trumpft wie schon beim 7 Pro mit einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz auf und soll so zum Beispiel Scrollbewegungen besonders flüssig darstellen. Statt einer Dualkamera wie beim OnePlus 7 stehen beim 7T drei Kameras bereit – auch in Sachen Kamerasoftware hat der Hersteller nachgebessert. Damit rückt das 7T sehr nah an das OnePlus 7 Pro heran, das entsprechend dem Halbjahrestakt des Herstellers ebenfalls bald ein Update erhalten dürfte.

Der markanteste Unterschied zum Vorgänger: die neue Triple-Kamera.

(Bild: heise online, rbr)

Optisch unterscheidet sich das neue 7T vom Vorgänger vor allem mit Blick auf die Rückseite. Dort prangt ein markantes rundes Kameraelement. Das Gehäuse insgesamt ist ein wenig länger, damit sich Platz für den leicht gewachsenen Screen findet. Dieser misst nun 6,55 Zoll im 20:9-Format. Im Gegensatz zum Pro-Modell sind die Seiten des Displays nicht abgerundet, außerdem findet sich eine Aussparung für die Frontkamera im planen OLED – beim OnePlus 7 Pro ist diese als Popup-Kamera im Gehäuse versteckt.

Vor allem aber durch die höhere Bildwiederholfrequenz von 90 Hz (Standard sind 60 Hz) unterscheidet sich das Panel von dem des Vorgängers. Das Scrollen erscheint damit ein wenig flüssiger, auch beim Spielen kann es von Vorteil sein, allerdings unterstützen nicht alle Anwendungen die höhere Bildwiederholrate. Laut Hersteller erstrahlen darauf die Inhalte deutlich heller als auf dem Display des Vorgängermodells, bis zu 1000 cd/m² verspricht OnePlus. Unsere Messungen geben das nicht ganz her: Bei einer Schwarz-Weiß-Verteilung von jeweils 50 Prozent erreichte das Display 740, bei 90 Prozent Schwarzanteil 900 cd/m² – das sind trotzdem sehr gute Werte.

Die gemessenen Laufzeiten überzeugen trotz der hohen Bildwiederholrate des Displays. Mit seiner Akkukapazität von 3800 mAh (zuvor 3700 mAh) hielt das 7T etwa 11,8 Stunden im Spieledauerlauf, 13,4 Stunden beim Surfen durch. Den YouTube-Stream spielte das Gerät 17,1 Stunden lang ab, bevor ihm der Saft ausging. Außerdem hat der Hersteller an der Ladetechnik gefeilt, das beiliegende 30-Watt-Netzteil soll die ersten 50 Prozent des Akkus besonders schnell befüllen. Wir haben 21 Minuten gemessen, nur das Huawei P30 Pro war da schneller (18 Minuten).

Voll war das Gerät in knapp einer Stunde. Drahtlos laden lässt sich das 7T weiterhin nicht, auch auf einen IP-zertifizierten Schutz gegen Wasser und Staub verzichtet OnePlus – nach eigenen Angaben, weil die Zertifizierung zu teuer wäre. Das würde sich laut OnePlus in einem etwa 30 Euro teureren Gerätepreis niederschlagen. Das Wasserbad überstand das 7T im c't-Test auch ohne Zertifikat schadlos.

Wie von OnePlus versprochen hat das 7T ein Wasserbad überstanden. Wasserschäden sind allerdings nicht von der Garantie abgedeckt.

(Bild: heise online, rbr)

Angetrieben wird das Gerät von einem Qualcomm Snapdragon 855 Plus, eine Variante des Highend-SoCs Snapdragon 855. Die Plus-Version nutzt ebenfalls acht Kerne, vier schnelle Kryo 485 Gold auf Basis des Cortex-A76, vier langsamere, aber effizientere Cortex-A55-Derivate Kryo 485 Silver. Unter den Gold-Kernen erreicht ein Prime Core einen höheren Takt als die restlichen drei, bei der Plus-Variante hebt Qualcomm diesen von maximal 2,84 auf 2,96 GHz an.

Die Kamera des OnePlus 7T kommt mit drei statt nur einer Brennweite: Das Setup aus Ultra-Weitwinkel, Weitwinkel und Telekamera erinnert an das des OnePlus 7 Pro, allerdings mit zweifacher statt dreifacher optischer Vergrößerung. Der Rest ist vergleichbar: Tele (12 MP, f/2,2) und 12-Megapixel-Hauptkamera (f/1.6, Sony IMX586 Sensor) sind optisch stabilisiert, die Ultra-Weitwinkelkamera (16 MP, f/2.2, 117° Bildwinkel) arbeitet mit elektronischer Bildstabilisierung und kann nun – anders als noch beim 7 Pro – auch im Videomodus angesteuert werden. Auch der spezielle Nachtmodus ist nun für den Ultraweitwinkel verfügbar. Im ersten Test konnten die Fotos insgesamt vor allem bei gutem Licht überzeugen, mit Dunkelheit kommen andere Smartphones wie das Huawei P30 Pro und Samsung Galaxy Note 10 besser zurecht.

Die Rückseite des 7T kommt in mattiertem Blau oder Silber.

(Bild: heise online, rbr)

Das Gerät kommt mit Android 10 in den Handel. Langjährige OnePlus-Nutzer werden sich mit Android 10 etwas umgewöhnen müssen. Die eigene Gestensteuerung hat der Hersteller zugunsten der neuen Android-Gestensteuerung angepasst. OnePlus verspricht analog zu Googles Android-One-Standard, das 7T zwei Jahre lang mit Versionsupgrades und drei Jahre mit Sicherheitspatches zu versorgen. Den genauen Verkaufsstart verriet OnePlus bei der Ankündigung noch nicht, auch die exakten Preise nannte das Unternehmen nicht. Sie sollen sich an der Vorserie orientieren, deren günstigstes Modell 560 Euro kostet (6 GByte / 128 GByte).

OnePlus 7T
Betriebssystem Android 10
Prozessor / Kerne Snapdragon 855 Plus
Grafik Adreno 630
Arbeitsspeicher 8 GByte
Flash-Speicher 128 GByte
Wechselspeicher / max.
Display 6.55“ 20:9 OLED (2400 x 1080 / 402 dpi)
LTE LTE 18/13
WLAN 802.11 b/g/n/ac
Bluetooth 5.0 aptX HD
USB-Anschluss USB Typ-C 3.1
Akkukapazität 3800 mAh
Hauptkamera 16 MP Superweitwinkel f/2.2 + 12 MP Weitwinkel f/1.6 + 12 MP Telephoto f/2.2
Frontkamera 16 MP f/2
Abmessungen (H × B × T) 161 x 74 x 8 mm
Gewicht 190 g
Sonstiges NFC, WarpCharge 30T
Farbvarianten Silber, Blau

(rbr)