Online-Attacken gegen Schweizer Außenministerium

Unbekannte Täter versuchten in die IT-Infrastruktur des EDA zu gelangen und gezielt Informationen zu beschaffen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 136 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld

Das Schweizer Außenamt (Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, EDA) ist Ziel eines Spionageangriffs geworden. Unbekannte Täter setzten dabei eine spezielle Software ein, um in die IT-Infrastruktur des Departements zu gelangen und gezielt Informationen zu beschaffen.

Der Spionageversuch war laut einer Mitteilung am 22. Oktober 2009 von den eigenen Technikern in Zusammenarbeit mit Microsoft entdeckt worden. Die Schadsoftware war demnach sehr gut versteckt und soll praktisch keine wahrnehmbaren Störungen in der IT-Infrastruktur verursacht haben.

Ob ein Schaden entstanden ist und Daten schon abgeflossen sind, wird derzeit noch untersucht. Das EDA hat sein IT-Netz aber vorerst vom Internet abgeschottet, um einen möglichen weiteren Datenabfluss nach außen zu verhindern. Damit können die Mitarbeiter nun auch keine Mails mehr versenden und empfangen.

An der Lösung des Problems sind laut EDA neben den eigenen Mitarbeitern auch Fachleute des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation (BIT) sowie der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) beteiligt. Das Außenministerium rechnet damit, dass in den nächsten Tagen der Zugang zum Internet wieder hergestellt werden kann.

Das EDA war zusammen mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) schon Ende des Jahres 2007 Ziel eines Hacker-Angriffs. Die Mitarbeiter hatten in zwei Wellen über 500 E-Mails erhalten, die zum Download eines Trojaners führten, der seinerzeit von gängigen Virenscannern nicht erkannt wurde.

(dab)