Online-Chemikalienhandel im Visier der Polizei

Das Bundeskriminalamt und andere Behörden meinen, es sei leicht, über das Internet an Gefahrenstoffe zu kommen, zum Beispiel zur Herstellung von Sprengstoffen.

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Deutsche Sicherheitsbehörden ermitteln bundesweit derzeit gegen Chemikalienkäufer und -verkäufer im Internet. Der Focus berichtet, der Handel sei legal, strafbar mache sich nur, wer aus den gekauften Substanzen Sprengstoff herstellt. Das Bundeskriminalamt (BKA) könne "prinzipiell nicht ausschließen", dass brisante Substanzen auf diesem Weg in die Hände von Terroristen gelangen. Die Magdeburger Oberstaatsanwältin Silvia Niemann warnte laut Bericht, es sei leicht, über das Internet an Gefahrenstoffe zu kommen, auch an "Substanzen zur Herstellung brisanter Sprengstoffe".

Die Polizei in Magdeburg habe vor wenigen Tagen ein Lager ausgehoben, in dem sich unter anderem Brom, Quecksilber, Salz- und Phosphorsäure sowie Sprengvorrichtungen und Explosivstoffe befunden hätten. Diese habe sich ein 16-jähriger Hobby-Tüftler über das Internet besorgt. Anfang des Jahres seien in der Nähe von Köln bei einem 27-Jährigen mehr als 7000 Kilogramm Chemikalien sichergestellt worden. Der Mann habe über das Internet 3000 Kunden im In- und Ausland mit Substanzen aller Art beliefert. In Kiel habe die Polizei bei einem Internet-Händler 1500 Kilogramm Chemikalien sichergestellt. (anw)