Online-Dienste: Uns geht es gut

Während die Deutsche Telekom auf ihrer Jahrespressekonferenz Anfang Februar noch die enge Zusammenarbeit mit Netscape betonte, gab sie auf der CeBIT nun eine weitreichende Kooperation mit Microsoft bekannt: Die Dienste T-Online und MSN sollen künftig geme

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Von
  • Axel Kossel

Während die Deutsche Telekom auf ihrer Jahrespressekonferenz Anfang Februar noch die enge Zusammenarbeit mit Netscape betonte, gab sie auf der CeBIT nun eine weitreichende Kooperation mit Microsoft bekannt: Die Dienste T-Online und MSN sollen künftig gemeinsam vermarktet werden. Die rund 1,4 Millionen T-Online-Kunden erhalten Zugriff auf das Angebot von MSN, so daß Microsoft die Reichweite seines Online-Dienstes, der hierzulande bislang noch mit kärglichen Mitgliederzahlen im fünfstelligen Bereich operiert, mehr als verzehnfacht. Über den Zugang für MSN-Kunden zum T-Online-Angebot wurde bislang noch keine Einigung erzielt.

Mitgliederzahlen und Reichweite belegen den Wohlstand eines Online-Dienstes; sie sorgen für Investitionsbereitschaft bei den Inhaltsanbietern. Während T-Online hierzulande unangefochtener Marktführer ist, fällt es der weltweiten Nummer Eins, AOL, etwas schwerer, die zahlungskräftigen deutschen Banken, Verlagshäuser und übrigen Anbieter von Inhalten mit einem Superlativ zu locken. Doch immerhin: AOL Deutschland ist mit rund 300.000 Mitgliedern der größte AOL-Dienst außerhalb der USA.

Zudem hatte AOL in Deutschland CompuServe vom zweiten Platz hinter T-Online verdrängt. Doch CompuServe wollte diese Kröte nicht schlucken und kooperiert nun mit Firma germany.net, die mit kostenlosem Zugang zum deutschsprachigen Internet immerhin 160.000 Kunden gewonnen hat. Diese rechnet Felix Somm, Geschäftsführer von CompuServe Deutschland, kurzerhand in die Reichweite seines Dienstes hinein, obwohl germany.net-Kunden ohne eine zusätzliche CompuServe-Mitgliedschaft nur einen Teil der Angebote des Partner-Dienstes nutzen können.

Kurz: Alle Online-Dienste sind stolz auf die große Zahl von Mitgliedern, die man über sie erreicht -- selbst Microsoft mit seinem kümmerlichen MSN. Alle sind sich daher einig: Preiswerte Pauschalzugänge, wie sie in den USA mittlerweile üblich sind, wird es hierzulande vorerst nicht geben. (ad)