Online-Monitoring der Bauwerkstabilität
Wissen, wann die Brücke bricht - ein funkbasiertes Sensornetzwerk ermöglicht die Schadensfrüherkennung an Bauwerken.
Für das Monitoring von Alterungsschäden an Brücken, Hallenkonstruktionen oder industriellen Großanlagen, bei denen im Wege der Nachrüstung die Verkabelung von Sensornetzen oftmals schwierig ist, stellen funkgestützte, energieautarke Ad-hoc-Sensornetze möglicherweise eine Lösung dar. In einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt entwickelt die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) zurzeit gemeinsam mit der Berliner Firma ScatterWeb ein System zur Langzeitüberwachung von Bauwerken oder technischen Anlagen.
Das 2005 gegrĂĽndete Unternehmen ist auf das Gebiet der selbstorganisierenden Funknetzwerke spezialisiert. Anders als die Ad-hoc-Vernetzung bei WLANs oder Zigbee arbeitet das ScatterWeb-System im 868-MHz-ISM-Band (Industrial Scientific Medical) und erzielt bei Ăśbertragungsgeschwindigkeiten zwischen 19,2 und 115 kBit/s je nach Sendeleistung Reichweiten zwischen zehn Metern und etwas mehr als einem Kilometer. Der Leistungsbedarf liegt nach Angaben des Herstellers zwischen einem und hundert Milliwatt.
Die batteriebetriebene Sensoreinheit zum Bauwerksmonitoring soll Dehnungsmessstreifen (DMS) zur Spannungsanalyse verwenden und darüber hinaus den Anschluss zusätzlicher Sensoren erlauben. Die erforderliche hohe Netzwerkstabilität soll eine Multihop-Architektur gewährleisten, die stabil gegen den Ausfall einzelner Module ist und die den Austausch oder die Integration zusätzlicher Module ohne Unterbrechung des Netzwerkbetriebs ermöglicht. (Richard Sietmann) / (jk)