Online-Shopping: Verbraucherschutz überall mangelhaft

Eine Studie der internationalen Verbrauchervereinigung Consumers International zeigte große Probleme beim Online-Shopping.

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Von
  • Jürgen Kuri

Eine neue Studie der weltweiten Verbrauchervereinigung Consumers International brachte massive Probleme für Kunden beim Online-Shopping ans Tageslicht - und das weltweit. Die Organisation, bei der unter anderem auch die Stiftung Warentest und die Vereinigung der Verbraucherverbände aus Deutschland Mitglied sind, hatte von 11 verschiedenen nationalen Verbraucherverbänden insgesamt 150 Produkte in 17 Ländern bestellen lassen. 10 Prozent davon wurden gar nicht geliefert. In zwei Fällen dauerte es bis zur Auslieferung über 5 Monate. Fast die Hälfte der gelieferten Waren erreichte die Besteller ohne jeden Lieferschein oder Rechnungsunterlagen.

Auch mit ihrem Web-Auftritt glänzten die Online-Verkäufer nicht gerade: Fast drei Viertel der Anbieter machten keine Angaben über Vertragsbedingungen beim Online-Kauf, bei 25 Prozent fehlte ein Hinweis auf Kontakt-Adresse oder -Telefonnummer. Bei einem Viertel der Bestellungen blieb unklar, wie hoch die Gesamtkosten einschliesslich Fracht, Steuern und ähnlichem sind.

Consumers International fordert daher dringend von der OECD, endlich die sogenannten Guidelines for Consumer Protection in the Context of Electronic Commerce zu verabschieden. Seit zwei Jahren in der Diskussion, stehen sie auf der Tagung des Consumer Policy Committee der OECD vom 8. bis zum 10. September in Paris erneut auf der Tagesordnung. Ohne solche globalen Absicherungen für die Verbraucher werde der Boom des E-Commerce ausbleiben. Bislang habe die Industrie aber die Verabschiedung der Richtlinien blockiert und versuche erneut, die darin festgehaltenen Bestimmungen zum Verbraucherschutz abzuschwächen.

Einen Report zum Online-Shopping in Deutschland, mit Tests von Buchläden, Reisebüros und Schnäppchensuchern, veröffentlicht c't in der Ausgabe 19/99, die ab dem 13. September im Handel ist. (jk)