Onlinehandel: Fluch oder Segen für die Nachhaltigkeit?

Verbraucher bemängeln Transportmethoden und Verpackungsmüll. Eigentlich soll der Onlinehandel aber eine bessere Klimabilanz haben als der traditionelle Handel.

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Pakete sollen nachhaltiger werden.

(Bild: Box Inc)

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Durch die andauernde Pandemie erlebt der Non-Food-Onlinehandel einen Boom. Allerdings gelte der Online-Einkauf noch immer nicht als nachhaltig – das sagen mehr als die Hälfte der Befragten, die jetzt an einer Studie des schwedischen Start-up-Unternehmens Box Inc teilgenommen haben.

Eigentlich soll die Klimabilanz des Onlinehandels viel besser sein, als in der Umfrage angenommen ist. Das geht aus der jüngsten Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman und der Logistics Advisory Experts GmbH hervor. In dieser Studie heißt es, dass der CO2-Ausstoß pro verkauftem Artikel im traditionellen Handel im Durchschnitt um den Faktor 2,3 höher liegt als im Onlinehandel. Aus der Box-Inc-Befragung geht heraus, dass Verbraucher vor allem die Transportmethoden sowie die Retouren der bestellten Waren und den Verpackungsmüll bemängeln.

Ergebnis der Befragung: Ist es nachhaltig, online gekaufte Produkte zurückzusenden?

(Bild: Box Inc)

Insgesamt 59 Prozent der Befragten glauben, dass umweltfreundliche Lieferwagen der Schlüssel zu nachhaltigen Transporten seien. Retouren seien für 73 Prozent nicht nachhaltig. Stattdessen einen CO2-Ausgleich für die Transporte zu zahlen, komme aber auch nur für etwas weniger als ein Drittel der Befragten infrage.

Insbesondere Plastikverpackungen hätten den größten negativen Einfluss auf Nachhaltigkeit. 68 Prozent der Verbraucher bemängeln diese und wünschen sich recycelbare Verpackungen aus Wellenpappe oder Karton sein. Mehr als die Hälfte der Befragten wollen dieselben Verpackungen für Retouren wiederverwenden.

Die Box-Inc-Online-Befragung fand zwischen dem 21. und 23. April 2021 in Kooperation mit dem britische Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov statt. 2084 Verbraucher in Deutschland nahmen daran teil.

(mig)