Open-Source-Client fĂĽr Versionsverwaltungssystem des Linux-Kernels

FĂĽr die kommerzielle Versionsverwaltung BitKeeper, mit der auch Linus Torvalds beim Linux-Kernel arbeitet, existiert nun ein Open-Source-Programm, das Quelltexte und Ă„nderungsinformationen aus mit BitKeeper verwalteten Projekten auslesen kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 112 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Für die kommerzielle Versionsverwaltung BitKeeper, mit der Linus Torvalds die Weiterentwicklung des Linux-Kernels verwaltet, gibt es jetzt ein Open-Source-Programm, das die Quelltexte und die Änderungsinformationen aus mit BitKeeper verwalteten Projekten auslesen kann. Der Quellcode der Software steht unter der "No Whining License" -- man darf die Software benutzen und verändern, solange man nicht über sie jammert. Effektiv soll das Programm laut einer Ankündigung von Larry McVoy, CEO der BitKeeper-Entwickler BitMover sowie Programmierer der bekannten Benchmark-Suite lmbench, unter eine BSD-Lizenz gestellt werden.

Dieser Scherz begrĂĽndet sich auf zahllosen Diskussionen, Streitereien und Kritik um BitKeeper und dessen Verwendung fĂĽr die Kernel-Entwicklung, die es in der Vergangenheit auf der Linux Kernel-Mailingliste (LKML) gegeben hat. Viele Open-Source-Entwickler und Verfechter freier Software waren und sind nicht damit einverstanden, dass Torvalds ein Closed-Source-Programm fĂĽr die Verwaltung der Kernel-Sourcen verwendet -- es gab gar Petitionen gegen die Verwendung von BitKeeper. Dem Linux-Erfinder wurden freie Versionsverwaltungssysteme wie subversion oder arch nahegelegt, seinen Angaben zufolge leisten die jedoch nicht das, was er von einem solchen System erwartet.

Aller Kritik zum Trotz hat sich BitKeeper seit dessen Einführung 2002 für die Kernel-Verwaltung unter anderem bei den Verwaltern der Linux-Subsysteme ACPI, Firewire, SATA, IDE, PCI, Netzwerk, USB, DRM und Itanium etabliert. Die nun freigegebene Software kann jedoch nur Dateien aus BitKeeper auslesen. Ähnliches ist auch über ein CVS- oder ein Subversion-Gateway sowie eingeschränkt über ein Web-Interface für den Kernel-Quellcode möglich -- mit anderen Projekten oder den aktuellen Entwicklerversionen der Linux-Subsysteme in BitKeeper gelang das jedoch bisher nur unkomfortabel. Änderungen lassen sich weiterhin nur mit der Closed-Source-Software von BitMover übertragen. (thl)