Open-Source Raspberry-Pi-Alternative mit KI-Unterstützung angekündigt
Basierend auf einem ARM-Prozessor AM67A kündigt BeagleBoard eine Raspberry-Pi-Alternative mit Unterstützung für KI-Workloads an. Die Hardware ist Open-Source.
- Daniel Schwabe
Der Einplatinenrechner BeagleY-AI basiert auf einem 64-Bit-Quad-Core-ARM-Prozessor AM67A mit vier ARM Cortex-A53, die mit 1,4 GHz takten. Für KI-Beschleunigung verfügt der Chip über den DSP C7x (DSP: digitaler Signalprozessor) von Texas Instruments mit Matrix Multiply Accelerator (MMA). Die Leistung dieser Deep Learning Accelerators wird mit bis zu 4 TOPS (Trillionen Operationen pro Sekunde) angegeben. Dazu kommt eine GPU mit in Hardware gegossener Video-Dekodier- und Enkodier-Beschleunigung für HVEC und H.264. Der Chip wird gepaart mit 4GB LPDDR4-RAM.
Das Board verfügt über einen microSD-Karten-Slot, Gigabit-Ethernet und Kompatibilität für WiFi 6 und Bluetooth 5.4 LE. Es können gleichzeitig drei Displays über microHDMI, OLDI (Open LVDS Display Interface) und MIPI-DSI (Display Serial Interface) angeschlossen werden. OLDI und MIPI-DSI bieten Touchscreen-Unterstützung.
Anschlussfreudiger Single-Board-Computer
Weiterhin gibt es ein PCIe-Gen3-Interface mit einer Lane, vier USB-3- und einen USB-2-Port sowie einen 40-Pin-GPIO-Header. Dieser bietet Zugang zu I2C, UART etc. Laut BeagleBoard soll das Board mit verbreitetem Zubehör, Hardware-Add-ons und Gehäusen ("popular accessories, add-on hardware and enclosures") kompatibel sein. Wie weit genau Kompatibilität zu Raspberry-Pi-Hardware besteht, muss sich erst noch zeigen.
Die Hardware des BeagleY-AI ist Open-Source. Wer möchte, kann sich also selbst ein Board produzieren lassen oder sogar Veränderungen am Design vornehmen. Repositorys für das Board sind bereits angelegt. Aktuell finden sich dort einige Design-Files und Bilder des Boards. Laut den Open-Source-Versprechungen soll sich dieses Repository dann mit allen Daten zum BeagleY-AI füllen. Auch auf der BeagleBoard-Wiki-Seite gibt es schon einen Eintrag für diesen Rechner.
Außerdem steht bereits ein Debian-Image für den kleinen Rechner zur Verfügung. Es handelt sich um ein XFCE basiertes Desktop-System. Das Board ist für 70 Dollar vorbestellbar und soll ab Juni 2024 verschickt werden.
Wer sich noch einmal die Hardware des Raspberry Pi 5 genauer anschauen will, kann alles zu dem kleinen Computer in unserem Test zum Raspberry Pi 5 nachlesen.
(das)