OpenAI Five: Die KI, die den Dota-2-Weltmeister besiegt hat

OpenAI Five hat gerade ein Match gegen das Weltmeister-Team OG gewonnen. Nun können alle Dota-2-Spieler selbst gegen die KI antreten.

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OpenAI: Dota-2-Spieler können gegen die KI antreten, die den Weltmeister besiegt hat

(Bild: OpenAI)

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Am Ende war das Ergebnis eindeutig: 2:0 musste sich das Dota-2-Team OG am 13. April gegen die KI OpenAI Five geschlagen geben. Der amtierende Dota-2-Weltmeister war gerade in der zweiten Partie gegen OpenAI chancenlos. Mit dem gewonnen Selbstbewusstsein lässt OpenAI seine KI nun öffentlich antreten: Vom 19. bis zum 21. April kann jeder registrierte Spieler selbst mit OpenAI Five im Team oder gegen die KI spielen.

Um sich für die "OpenAI Five Arena" zu registrieren, muss man sich in sein Steam-Konto einloggen. Anschließend wählt man den passenden Server aus und entscheidet sich für einen Spielmodus: kooperativ, kooperativ mit Freunden oder kompetitiv stehen zur Auswahl. Spielen kann man dann ab 3 Uhr am 19. April bis 21 Uhr am 21. April. Über den öffentlichen Test wollen die Entwickler herausfinden, ob sich die Weltmeisterbesieger-KI möglicherweise durch unkonventionelle Strategien austricksen lässt.

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Dota 2 gehört zu den sogenannten Moba-Spielen. In solchen Spielen treten zwei Teams gegeneinander an, um strategisch Gegner umzubringen, Zielobjekte zu erobern und schließlich die Basis des Gegners zu belagern und zu zerstören. Bei den beiden bekanntesten Moba-Spielen – League of Legends und Dota 2 – treten jeweils fünf Spieler pro Team an. Auch OpenAI Five setzt sich aus fünf einzelnen KI-Agenten zusammen.

Im Januar war der Google-KI DeepMind gelungen, zwei Starcraft-2-Profis zu besiegen. Die Dota-KI OpenAI Five funktioniert ähnlich wie DeepMinds Starcraft-KI AlphaStar. Fünf rekurrente neuronale Netze spielen gegeneinander und lernen dabei voneinander. Die dafür verwendete Netzwerkarchitektur Long-Short-Term-Memory (LSTM) stammt eigentlich schon aus den 80ern, neu ist lediglich die Größenordnung (58 Megabyte an Parametern) und die Rechenleistung, die OpenAI ins Training investiert.

OpenAI erklärt die Cluster-Architektur "Rapid" in einem Blogpost. Mit der trainiert OpenAI seine fünf Reinforcement-Learning-Agenten mit etwa 250 Jahren Spielzeit (wenn die Agenten in Echtzeit spielen würden) pro Tag. Das Training läuft ununterbrochen seit zehn Monaten, was auf 45.000 Jahre Spielzeit für die KIs hinausläuft. Während dieser Zeit wurde die Anzahl der LSTM-Einheiten von 1024 auf 4096 erhöht und die Trainingsumgebung mehrfach an die neuen Dota-2-Versionen angepasst, die in der Zwischenzeit erschienen sind.

Die Nonprofit-Organisation OpenAI sitzt in Kalifornien, zu den Geldgebern gehört auch der Tech-Unternehmer Elon Musk. Mit Spiele-Projekten wie OpenAI Five will die Organisation Erfahrung sammeln, um die Kapazitäten künstlicher Intelligenz in praktischen Szenarios voranzutreiben. (dahe)