OpenAI: Project Strawberry soll im Herbst vorgestellt werden

Strawberry ist die Nachfolge von Project Q-Star, das einst als AGI gehandelt wurde. OpenAI plant eine Ankündigung für den Herbst.

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Schachteln mit Erdbeeren, Symbolbild

(Bild: EQRoy/Shutterstock.com)

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OpenAI soll noch in diesem Herbst ein Produkt vorstellen, das intern Strawberry, also Erdbeere, genannt wird. Es handelt sich dabei freilich um eine KI-Anwendung – viel mehr zum Aufbau ist nicht bekannt. Strawberry soll schlussendlich in ChatGPT integriert werden können, aber auch ein neues Großes Sprachmodel unterstützen, das Orion heißen soll. Strawberry sei Berichten zufolge besonders gut bei Matheaufgaben. Zunächst hatte The Information über den Herbsttermin geschrieben.

Große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) scheitern bisher regelmäßig bei Matheaufgaben. Das liegt grundsätzlich am Aufbau der LLMs – sie vervollständigen Sätze nach Wahrscheinlichkeiten. Matheaufgaben können sie also bisher nur lösen, wenn sie den Weg und die Antwort als Wahrscheinlichkeit kennen, nicht jedoch, weil sie rechnen können. Strawberry soll nun jedoch Matheaufgaben lösen können, die das Produkt nie zuvor gesehen hat. Dabei soll die KI Aufgaben teilen und bearbeiten können. Wie genau, ist bisher unbekannt.

Erste Gerüchte dazu, dass Strawberry erscheinen soll und besonders gut bei den Mathe-Benchmarks abschneidet, gab es bereits im Juli. Damals hatte Reuters sich auf interne Quellen bezogen. Strawberry soll zuvor unter dem Namen Q* oder Q-Star entwickelt worden sein. Berichte von Ende 2023 legten nahe, es handle sich um einen Meilenstein in Richtung einer Artificial General Intelligence (AGI), weil die Aufgabenlösung ein gewisses Maß an logischem Denken voraussetzt. OpenAI hatte weder damals noch heute die Gerüchte kommentiert.

Neben den Mathefähigkeiten soll Strawberry auch andere komplexe Aufgaben übernehmen können, wie etwa eine Marketing-Strategie zu entwickeln. Auch hier ist nicht bekannt, wie diese im Unterschied aussehen soll, zu einer Strategie, die ChatGPT bisher auf Nachfrage vorschlägt. Laut des aktuellen Berichts von The Information könne Strawberry "tiefe Recherche" betreiben. Er beginnt allerdings auch mit den Worten, OpenAI könne sich mehr Kapital beschaffen – dank Bekanntgabe eines neuen Produkts. OpenAI ist auf große Investitionen angewiesen. Das Unternehmen verdient nicht ausreichend Geld, um die eigene Forschung und Entwicklung aus eigenen finanziellen Mitteln weiter voranzutreiben. In sogenannten Agenten, die Aufgaben für Menschen übernehmen, sehen die großen KI-Anbieter, auch Meta und Google, einen nächsten Schritt – und auch die Möglichkeit einer besseren Monetarisierung von KI-Diensten.

OpenAI soll Strawberry bereits nationalen Sicherheitsbehörden in den USA vorgestellt haben. Das Modell tauge laut The Information auch dazu, synthetische Daten herzustellen, die für das Training anderer KI-Modelle genutzt werden können, etwa besagtem Orion.

(emw)