OpenAI: Sam Altman zurück im Verwaltungsrat – zusammen mit drei neuen Direktoren

Der OpenAI-CEO Sam Altman ist zurück im Verwaltungsrat des KI-Unternehmens. Interne Untersuchungen hätten ergeben, dass er geeignet sei, das Start-up zu leiten.

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(Bild: jamesonwu1972/Shutterstock.com)

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Der OpenAI-CEO Sam Altman wurde am Freitag wieder zurück in den neugestalteten Verwaltungsrat des Unternehmens berufen. Zusammen mit Altman wurden drei neue Mitglieder aufgenommen, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung. Zusätzlich habe der Verwaltungsrat neue Governance-Maßnahmen angekündigt – darunter eine Whistleblower-Hotline für Mitarbeiter und Auftragnehmer von OpenAI sowie eine strengere Richtlinie zu Interessenkonflikten, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Neben Sam Altman wurden Sue Desmond-Hellmann, ehemalige CEO der Bill & Melinda Gates Foundation, Nicole Seligman, ehemalige Geschäftsführerin von Sony Entertainment und Fidji Simo, Chefin des Online-Lieferservices Instacart in den Verwaltungsrat aufgenommen. Mit einem solch starken Gremium und ebensolcher Führung werde man stärker und stabiler werden, so Bret Taylor, Vorsitzender des OpenAI-Verwaltungsrats. Man werde weiterhin Verwaltungsrat-Mitglieder aufnehmen, erklärte Taylor gegenüber Reportern, zu den neuen Richtlinien zu Interessenkonflikten könne er nicht mehr sagen.

Im vergangenen November wurde Altman überraschend von Mitgliedern des vorherigen Boards of Directors gefeuert. Zuerst hieß es, dass man das Vertrauen in Altman verloren hätte, später dann sollte der angebliche Durchbruch bei einer Superintelligenz – Artificial General Intelligence (AGI) – der Grund für sein Ausscheiden gewesen sein.

Der Verwaltungsrat sagte letztes Jahr, dass Altman entlassen wurde, weil er es versäumt hatte, "in seiner Kommunikation mit dem Vorstand konsequent offen zu sein". Er habe seine Entscheidungen nicht weiter begründet, was die Führungskräfte und Mitarbeiter von OpenAI verärgert hätte. Wie das WSJ berichtet, hat der Verwaltungsrat seine damalige Entscheidung auch damit begründet, dass sich einige OpenAI-Führungskräfte darüber beschwert hätten, dass Altman seit langem Mitarbeiter gegeneinander ausspielt oder verschiedenen Führungskräften gleichzeitig Ressourcen und Verantwortlichkeiten versprochen habe. Es habe laut Personen, die mit den Überlegungen des Boards vertraut waren, auch Bedenken über Altmans Nebenprojekte und mögliche Interessenkonflikte gegeben.

Bereits zwei Tage nach seiner Entlassung soll der Verwaltungsrat – auch auf Druck von Investoren – bereit zum Rücktritt gewesen sein und Altman als CEO zurückkehren.

Die Entlassung war der Auftakt zu einer turbulenten viertägigen Phase, in der Altman kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt habe, einen OpenAI-Konkurrenten zu gründen – letztlich wechselte er dann zu Microsoft, um eine neue KI-Abteilung zu leiten. Zuvor unterzeichnete etwa 90 Prozent der Gesamtbelegschaft einen offenen Brief an den OpenAI-Verwaltungsrat mit der Forderung, dass Altman wieder eingesetzt werden soll, andernfalls drohten die knapp 700 Mitarbeiter mit der Kündigung.

Aufgrund des Drucks von Mitarbeitern und Investoren setzte der Verwaltungsrat Altman wieder ein und drei der vier Direktoren, die für die Entlassung Altmans gestimmt hatten, verließen das Unternehmen. OpenAI benannte dem Bericht zufolge den ehemaligen Twitter-Vorsitzenden Bret Taylor und den ehemaligen Finanzminister Larry Summers als unabhängige Direktoren und Teil eines Sonderausschusses, der eine interne Untersuchung zu Altmans Verhalten einleitete, die von der Anwaltskanzlei WilmerHale durchgeführt wurde.

WilmerHale habe eigenen Angaben zufolge Dutzende Interviews mit ehemaligen Direktoren, Führungskräften, Beratern und anderen Personen von OpenAI geführt. Außerdem seien mehr als 30.000 Dokumente geprüft worden, bevor man zu dem Schluss kam, dass das Vertrauen zwischen Altman und dem Verwaltungsrat – der aufgrund von Altmans Entlassung nicht mit einem derartigen Chaos gerechnet habe – gestört sei.

WilmerHale sei zu dem Schluss gekommen, dass Altmans Verhalten "keine Entlassung erforderlich machte".

Die Veränderungen im Vorstand und Altmans Rückkehr markieren das Ende eines turbulenten Kapitels für das KI-Startup, das seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 im Zentrum der Revolution der künstlichen Intelligenz steht, so das WSJ.

Die neuen Verwaltungsrat-Mitglieder schließen sich Adam D'Angelo, dem CEO von Quora, Larry Summers und dem Vorsitzenden Bret Taylor an. D'Angelo ist der Einzige im Verwaltungsrat Verbleibende, der im November für die Entlassung von Altman gestimmt hat.

(bme)