OpenAI will die Gemeinnützigkeit abstreifen

Beobachter erwarten es schon, nun verdichtet es sich: OpenAI will laut Berichten seine gemeinnützige Struktur ändern und sich kommerzieller ausrichten.

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(Bild: jamesonwu1972/Shutterstock.com)

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OpenAI plant Berichten der US-Wirtschaftspresse zufolge, den bisherigen Non-Profit-Status weitgehend hinter sich zu lassen. Im Zuge des Umbaus könne Firmenchef Sam Altman einen Anteil von sieben Prozent an dem KI-Unternehmen bekommen, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Altman hat bisher keine OpenAI-Beteiligung. Reuters zufolge wird OpenAI aktuell mit rund 150 Milliarden US-Dollar bewertet.

Derzeit gibt es die 2015 gegründete OpenAI Inc., die gemeinnützig ist. Sie sollte ursprünglich KI auf Open-Source-Basis entwickeln und überwacht die Forschung und Richtung des Unternehmens. Ihr untersteht die OpenAI Global LLC eine profitorientierte Tochtergesellschaft, über die Investitionen eingeholt werden. Sie wurde 2019 gegründet; größter Geldgeber ist bislang Microsoft. OpenAI versucht gerade laut Medienberichten, von Investoren eine Geldspritze von bis zu 6,5 Milliarden Dollar zu bekommen.

Für die Geldgeber bedeutet die momentan noch übergeordnete Struktur, dass sie nur eine bestimmte Rendite bekommen können. Der Überschuss wandert automatisch zur gemeinnützigen Organisation. Ähnlich ist beispielsweise auch Mozilla aufgebaut. Mit der neuen Struktur würde nicht mehr beschränkt, wie viel Geldgeber mit ihrer Investition verdienen können, schrieb das Wall Street Journal.

Reuters zufolge solle der gemeinnützige Teil OpenAIs aber nicht aufgelöst werden, sondern bestehen bleiben und eine Minderheitsbeteiligung am kommerziellen Zweig erhalten. "Die Non-Profit-Organisation ist das Herzstück unserer Mission und wird weiter bestehen", kommentierte eine Sprecherin von OpenAI die Berichte. Die Kontrolle über die weitere Ausrichtung von OpenAI dürfte dann wohl nicht mehr beim Non-Profit liegen.

OpenAI-Chef Altman hatte laut Berichten bereits mehrfach bei Mitarbeiterversammlungen davon gesprochen, dass OpenAI seine Struktur ändern werde. Er habe eine Umstellung für das kommende Jahr in Aussicht gestellt.

Eine Änderung wird von vielen Beobachtern schon erwartet, seit Altman im vergangenen Herbst kurzfristig aus dem Unternehmen geworfen wurde. Schon damals soll es um die Ausrichtung OpenAIs und die Sicherheit der Entwicklungen gegangen sein. Ehemalige Mitarbeiter haben auch öffentlich beklagt, dem Unternehmen gehe es ausschließlich um Profit. Zudem gab es zahlreiche prominente Abgänge bei OpenAI, zuletzt Technik-Chefin Mira Murati.

(axk)