OpenAI zahlt Dotdash Meredith mehr als 16 Millionen für Daten

People, Brides, Liquor – Dotdash Meredith beheimatet zahlreiche Special-Interest-Magazine. Für deren Inhalte zahlt OpenAI Millionen.

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Das Logo von OpenAI an der Fassade des Bürogebäudes in San Francisco.

(Bild: Shutterstock/ioda)

Lesezeit: 3 Min.

OpenAI zahlt Dotdash Meredith künftig 16 Millionen US-Dollar im Jahr, um die Inhalte des Verlags nutzen zu dürfen. Das sind allerdings nur die Fixkosten, hinzukommen weitere variable Gelder, die erst im Nachhinein berechnet werden. Dabei geht es um die Verwendung der Inhalte als Ausgabe von ChatGPT und Co. Das geht aus den Quartalszahlen hervor, die der Chief Financial Officer, Chris Halpin, von IAC bekannt gab. IAC ist die Muttergesellschaft von Dotdash Meredith. Wie hoch die zusätzlichen Einnahmen sein werden, ist nicht bekannt.

Über den Deal berichtet AdWeek, denen der Posten in den Quartalszahlen aufgefallen ist. Im dritten Quartal hat es demnach eine Steigerung um 4,1 Millionen US-Dollar bei den Einnahmen aus Lizenzen gegeben. Der CFO sagte, es handele sich dabei um Geld von OpenAI und sei ein guter Hinweis auf das, was sie jährlich von OpenAI bekommen würden – zusammengerechnet also mindestens 16 Millionen US-Dollar.

Dass OpenAI Inhalte von Dotdash Meredith lizenzieren würde, war bereits im Mai bekannt geworden, nicht jedoch die Rahmenbedingungen der Übereinkunft. OpenAI hat auch mit zahlreichen anderen Verlagen ähnliche Deals abgeschlossen. Dem Axel Springer Verlag zahlt das KI-Unternehmen etwa mehrere zehn Millionen Euro. Seither antwortet ChatGPT bevorzugt mit Informationen von Bild, Welt und anderen Axel-Springer-Titeln. Neben dem Geld soll auch Know-how und Hilfestellung bei der eigenen KI-Strategie in Richtung des Verlags fließen.

Eine weitere Partnerschaft gibt es etwa zwischen OpenAI und der News Corp. – einem der weltweit größten Verlage, dem unter anderem die Sun, das Wall Street Journal und die Times angehören. OpenAI soll rund 250 Millionen US-Dollar für fünf Jahre zahlen, die Zahl ist jedoch nicht bestätigt. Sam Altman feierte die Partnerschaft als "stolzen Moment für Journalismus und Technologie". Das dürften Verlage, die keinen Deal mit OpenAI haben, anders sehen. Sie haben nicht nur keine Einkünfte aus Lizenzverträgen, ihre Inhalte sind auch bei ChatGPT und anderen Produkten des Unternehmens weniger sichtbar.

Allerdings ergibt sich auch für OpenAI die Problematik, dass sie nur Inhalte für das Training ihrer KI-Modelle verwenden können, die sie entweder lizenziert haben oder die frei verfügbar sind. Das schmälert die Verfügbarkeit von Daten. Mit allen Verlagen der Welt kann OpenAI keine so kostspieligen Verträge abschließen. Das KI-Unternehmen steht schon jetzt finanziell auf wackeligen Füßen.

(emw)