OpenSUSE: Erste Vorschau auf neuen Installationsassistenten

Die openSUSE-Entwickler arbeiten derzeit an einem neuen Installationsassistenten. Eine sehr frühe Version des D-Installers lässt sich jetzt ausprobieren.

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Aufmacher openSUSE D-Installer

(Bild: SUSE)

Update
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tim Schürmann

In openSUSE führt das gute alte Tool YaST durch den Installationsprozess der Linux-Distribution. Nach Ansicht der Entwickler ist jedoch eine Überarbeitung fällig. Bereits im Sommer 2021 diskutierte das Team einige Ideen. Unter anderem sollen der Installationsprozess verschlankt, die Benutzeroberfläche vom YaST-Unterbau abgekoppelt und eine Weboberfläche hinzugefügt werden.

Im Dezember letzten Jahres entstand dann ein erster früher Prototyp für einen Installationsassistenten mit Weboberfläche. Aus diesem wiederum entwickelte sich der D-Installer, den Interessierte ab sofort selbst ausprobieren können.

Dazu stellen die YaST-Entwickler ein ISO-Image mit einem passenden Live-System bereit, das auf openSUSE Tumbleweed basiert. Für den Download muss man sich beim openSUSE Build Service registrieren; ein direkter Download ist jedoch auch möglich. Aus dem ISO-Image startet direkt der Installationsassistent, der wiederum openSUSE Tumbleweed auf die Festplatte bannt.

Da es sich um eine sehr frühe experimentelle Version des D-Installers handelt, raten die Entwickler eindringlich dazu, ihn nicht auf einem Produktivsystem anzuwerfen. Überdies bietet er nur einen stark eingeschränkten Funktionsumfang. Man sollte ihn daher sicherheitshalber nur in einer virtuellen Maschine ausprobieren. Sämtliche Informationen zur Inbetriebnahme finden sich im Blog-Beitrag zum D-Installer.

Der neue Installationsassistent zeigt direkt eine Zusammenfassung der Installation an, wie man sie auch vom letzten Schritt aus YaST kennt. Per Mausklick lassen sich die vorgeschlagenen Einstellungen ändern. Unter der Haube besteht der D-Installer aus drei Komponenten.

Im Hintergrund arbeitet der D-Installer-Dienst, der über die YaST-Bibliotheken die eigentliche Installation durchführt. Anweisungen nimmt der Dienst über den D-Bus entgegen. Diesen Kommunikationsweg nutzt auch die Weboberfläche. Sie basiert auf dem Framework React sowie der Software Cockpit. Letztgenannte stellt eigentlich eine Weboberfläche bereit, über die sich Server konfigurieren und verwalten lassen. Durch den modularen Aufbau lässt sich der D-Installer zudem auch über andere Frontends kontrollieren – etwa über einen Kommandozeilenclient oder die bekannte Qt-App.

Der modulare Aufbau des D-Installers ermöglicht verschiedene Frontends.

(Bild: Screenshot)

Die Entwickler des D-Installers bitten derzeit um Anregungen und Kritik. Die neue Benutzeroberfläche soll zumindest kurzfristig nicht die alte YaST-Oberfläche ablösen, sondern nur als deutlich einfacher zu bedienende Alternative dienen. Bestehende AutoYaST-Profile, mit denen YaST eine Installation selbstständig durchführt, sollen sich zudem weiterverwenden lassen.

Update 05.04.2022 07:05 Uhr: Download-Verzeichnis ohne Registrierung ergänzt.

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(dmk)