Oppo finanziert KI-Forschungszentrum in Hongkong
Der chinesische Konzern will rund vier Millionen Euro investieren, um die Forschung im Bereich der KI-Bildgebungstechnologie zu vertiefen.
Der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo und die Polytechnische Universität Hongkong planen in der ehemaligen britischen Kronkolonie und heutigen chinesischen Sonderverwaltungszone ein gemeinsames Innovationsforschungszentrum für Bildgebungstechnologie mit künstlicher Intelligenz (KI). Eine entsprechende Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit haben beide Seiten erneuert, schreibt die chinesische Tageszeitung South China Morning Post am Montag.
Dem Bericht zufolge sagte Oppo 30 Millionen Yuan (3,9 Millionen Euro) an Finanzmitteln für die nächsten fünf Jahre zu. Mit dieser Summe solle die Zusammenarbeit mit Hongkongs Polytechnischer Universität (PolyU) im Bereich der KI-Bildgebungstechnologie vertieft und der Umfang der gemeinsamen Ausbildung von Doktoranden und Postdoktoranden erweitert werden, heißt es.
Schwerpunkt Talentförderung
Das neue Zentrum, das voraussichtlich im Januar seinen Betrieb aufnehmen wird, baut auf einem vor zwei Jahren eingerichteten gemeinsamen Innovationslabor auf. Es wird sich vor allem mit der Erforschung generativer KI befassen. Ein Arbeitsschwerpunkt wird auf dem Gebiet der Computer Vision liegen.
Im Gegensatz zur regulären projektbasierten Forschung in Unternehmen konzentriert sich das von Oppo finanzierte KI-Zentrum auf die Förderung von Talenten. "Das Hauptziel des Forschungszentrums ist die Förderung von Talenten", erklärte Zhang Lei, Professor für Computer Vision und Bildanalyse an der Fakultät für Informatik der PolyU, gegenüber der South China Morning Post. Demnach sollen etwa 25 Doktoranden und mehrere Postdoktoranden über einen Zeitraum von fünf Jahren eingestellt werden.
Engere Zusammenarbeit mit Festlandchina
Die Förderung der Entwicklung führender KI-Experten ist Teil der Auseinandersetzung zwischen den USA und China um die Vorherrschaft auf dem Feld der KI. Hongkong biete laut Zhang dank seines internationalen Umfelds und seiner geographischen Lage viele Vorteile bei der Anwerbung von KI-Talenten. Hongkong ist Teil der Metropolregion Perlflussdelta, die auch als Guangdong–Hongkong–Macao Greater Bay Area bezeichnet wird. Die chinesische Sonderverwaltungszone grenzt unter anderem an die chinesische Wirtschaftsmetropole Shenzhen, eine der am schnellsten wachsenden Städte Festlandchinas und Standort zahlreicher Tech-Konzerne.
Zhang bezeichnet die grenzüberschreitende Mobilität von Talenten als mittlerweile alltäglich und plädiert dafür, dass Hongkonger Universitäten und lokale Start-ups aktiv die Zusammenarbeit mit der Greater Bay Area suchen sollten. Das neue KI-Innovationsforschungszentrum hat demnach in gewisser Weise Vorbildcharakter. Oppo hat seinen Hauptsitz in der Millionenstadt Dongguan, die ebenfalls zur Greater Bay Area gehört.
(akn)