Oppo und Oneplus: Künftig angeblich eigene CPUs statt Snapdragon-Stangenware

Eigene Prozessoren sollen Qualcomms Snapdragons ersetzen: Oppo will seine Smartphones ab 2024 offenbar mit selbst entwickelten Chips bestücken.

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(Bild: c't)

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Oppo soll Tausende Leute zur Entwicklung eigener Systems-on-Chip (SoC) für Smartphones abgestellt haben. Ab dem Jahr 2024 sollen Gerüchten zufolge Oppo-Smartphones mit selbstentworfenen Prozessoren erscheinen – auch die Geräte der Tochter Oneplus wären dann heiße Anwärter auf eine Umstellung. Ein Fragezeichen steht hinter der Schwesterfirma Realme.

Bisher kaufen Oppo und Oneplus ihre Prozessoren beim Branchenriesen Qualcomm ein, etwa den Snapdragon 8 Gen 1 beim Oberklasse-Smartphone Oppo Find X5 Pro und den Snapdragon 8 Gen 2 beim kommenden Oneplus 11. Die Gerüchte um eine eigene SoC-Entwicklung stammen von dem Twitter-Mitglied "UniverseIce", das bei Smartphone-Herstellern gut vernetzt ist.

Erfahrung bei der Chipentwicklung und der Zusammenarbeit mit dem Chipauftragsfertiger TSMC hat Oppo bereits gesammelt: 2021 stellte die Firma den MariSilicon X vor, der als KI-Koprozessor die Haupt-CPU entlastet und bei TSMC mit 6-Nanometer-Strukturen produziert wird. Mit ARMs Baukastensystem wären eigene SoCs der nächste logische Schritt. Bis 2024 klären Oppo und Nokia hoffentlich einen Patentstreit, der derzeit einen Smartphone-Verkaufsstopp in Deutschland zur Folge hat.

ARM lizenziert unter anderem fertige CPU-Kerne wie den Cortex-X3, außerdem gibt es Mali-GPUs in verschiedenen Ausbaustufen. Kunden können die Blöcke in ihre SoCs einbauen, ohne komplett eigene Rechenkerne entwickeln zu müssen. Andere Designfirmen wie Synopsys lizenzieren zudem Speicher-Controller, etwa für LPDDR5X-RAM.

Bedient sich Oppo an diesem Baukasten, müsste die Firma die Funktionsblöcke nur noch zusammensetzen und bei einem Chipfertiger in Auftrag geben. Qualcomm fiele dann als Mittelsmann weg, was potenziell Kosten sparen würde. Zudem könnte Oppo schneller auf eine geänderte Nachfrage reagieren.

Schon Google zeigte mit seinen Tensor genannten Smartphone-Prozessoren für die Serien Pixel 6 und Pixel 7, dass eine schnelle SoC-Entwicklung in Partnerschaft mit ARM und einem Chipauftragsfertiger möglich ist. Da Google jedoch auf Samsung-Technik setzt, hinken die Prozessoren in Hinblick auf Effizienz der Konkurrenz hinterher, die ihre Chips bei TSMC fertigen lässt.

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