Oracle-Chef Ellison fordert einfachere Computer-Systeme

Larry Ellison, um medienwirksame Auftritte nie verlegener Chef von Oracle, kritisierte die IT-Industrie: Sie mache den IT-Managern das Leben viel zu schwer.

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Von
  • Jürgen Kuri

Larry Ellison, um medienwirksame Auftritte nie verlegener Chef von Oracle, kritisierte in seiner Keynote zur OracleWorld, der Hausmesse des Datenbankkonzerns, die IT-Industrie: Sie mache den IT-Managern das Leben viel zu schwer. Mit seinen Vorwürfen nahm Ellison ein Thema auf, das er schon 1999 angesprochen hatte: Damals empfahl er überraschten IT-Verantwortlichen, den ganzen EDV-Müll wegzuschmeißen und mit einer neuen, modernen Anforderungen gemäßen IT-Infrastruktur von vorne anzufangen.

Das scheint aber auch heute nicht so ganz einfach zu sein, wie Ellison sich das wünscht: Denn mangelnde Interoperabilität der Software, fehlende Stabilität und Zuverlässigkeit und viel zu komplizierte Produkte hätten zu einer "Informations-Knappheit zum Anbruch des Informations-Zeitalters" geführt. Die Fragmentierung der Information sei eines der größten Probleme, dem Unternehmen heutzutage gegenüberstünden. Eine erste Maßnahme dagegen sei, die IT-Infrastruktur auf wenige Datenbanken zu konzentrieren und keine eigenen Veränderungen und Anpassungen an vorgefertigter Geschäftssoftware vorzunehmen -- eine Strategie, die Oracle mit seinem Produktportfolio sicher entgegenkäme. Ellison führte Oracle selbst als Beispiel für eine solche Konsolidierung an: Trotz der IT-Flaute habe der Konzern seine Profitspanne erhöhen könne, da er viel dafür getan habe, die Kosten für die eigene IT-Infrastruktur zu senken -- und das Jahr für Jahr. So sei beispielsweise die Zahl der intern genutzten E-Mail-Server von 97 auf einen reduziert worden.

Ob Oracles eigene Software aber wirklich einfacher ist als die der Konkurrenz, auf solche Detailfragen ging Ellison nicht näher ein -- seine Rede hangelte sich an den allgemeinen Problemen der IT-Infrastruktur entlang. Der Oracle-Chef betonte aber, eine Konsolidierung der IT-Infrastruktur erfordere weit größere Anstrengungen, was die Sicherheit gegenüber Angriffen angehe. Dafür sei Oracle wiederum ein gutes Beispiel, denn ernsthaft in Systeme des Konzerns einzudringen habe in den letzten Jahren kein Angreifer geschafft. Ellisons Keynote, die per Satelliten-Link aus Australien, wo der Oracle-Chef anfangs selbst auf seiner Yacht am Rennen um den America's Cup teilnahm, nach San Francisco übertragen wurde, steht auf der Oracle-Website als RealAudio- und MP3-Stream zur Verfügung. (jk)