Oracle reduziert PeopleSoft-Kaufofferte

Die Reduzierung der Offerte zur Übernahme des zweitgrößten Anbieters von Unternehmenssoftware begründete Oracle mit der niedrigeren Bewertung von PeopleSoft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Softwarekonzern Oracle hat sein feindliches Übernahmeangebot für den Konkurrenten PeopleSoft deutlich von 9,4 Milliarden US-Dollar auf 7,7 Milliarden US-Dollar reduziert. Statt 26 Dollar je PeopleSoft-Aktie bietet Oracle jetzt nur noch 21 Dollar je Aktie in bar. Dies hat Oracle am Freitag nach Börsenschluss in den USA bekannt gegeben. PeopleSoft ist der zweitgrößte Anbieter von Unternehmenssoftware der Welt nach SAP. Oracle ist die Nummer drei.

Die Reduzierung begründete Oracle mit der niedrigeren Bewertung von PeopleSoft. Die PeopleSoft-Aktien waren von 24,04 Dollar im Januar auf 17,30 Dollar am vergangenen Freitag abgesackt. Sie gaben nachbörslich weiter auf 16,99 Dollar nach. Das neue Angebot stelle ein Aufgeld von 21 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag von 17,30 Dollar dar, betonte Jeff Henley, der Vorsitzende des Oracle-Verwaltungsrats. Dies sei ein höheres Aufgeld als am Tag der vorherigen Offerte geboten worden sei. Die Oracle Corporation verlängerte die Übernahmeofferte vom 25. Juni auf den 16. Juli.

PeopleSoft hatte die ursprüngliche Oracle-Offerte von 16 Dollar je Aktie im Juni 2003 ebenso abgelehnt wie ein späteres Angebot von 19,50 Dollar je Aktie sowie die im Februar auf 26 Dollar je Aktie aufgestockte Offerte. PeopleSoft will das reduzierte Oracle-Angebot bei seinem regulären Verwaltungsratstreffen in diesem Monat überprüfen. "Angesichts der erheblichen kartellrechtlichen Hürden in den USA und in Europa glauben wir nicht, dass ein Oracle-Angebot zu irgendeinem Preis vollzogen werden kann", betonte PeopleSoft.

Das US-Justizministerium verklagt Oracle mit Unterstützung von zehn US-Bundesstaaten. Das Verfahren beginnt im Juni in San Francisco. Die Kartellbehörde hält einen Zusammenschluss von Oracle und PeopleSoft für wettbewerbswidrig. Die Wettbewerbshüter in Brüssel haben die Transaktion ebenfalls unter der Lupe.

PeopleSoft warf dem Konkurrenten vor, er habe seine Ankündigung am Abend der jährlichen Führungskonferenz gemacht. Dies sei das wichtigste Kundenereignis bei dem sich PeopleSoft-Führungskräfte mit mehr als 2500 Teilnehmern träfen. Dies sei ein weiteres Beispiel für die laufenden Bemühungen Oracles zur Geschäftsschädigung, hieß es. (dpa) / (jk)