Orbital Reef: Amazon beteiligt sich an Entwicklung einer privaten Raumstation

Unterstützt von der NASA arbeitet Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos an einem ISS-Nachfolger. Nun beteiligt sich auch Amazon selbst an dem Projekt.

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(Bild: Orbital Reef)

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Amazon und die hauseigene Cloudsparte AWS beteiligen sich an der Entwicklung einer privaten Raumstation, die Ende des Jahrzehnts der ISS folgen soll. Das teilte der US-Konzern jetzt mit. Gemeinsam mit der Raumfahrtfirma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos, der Raumfahrtfirma Sierra Space und weiteren Partnern will Amazon jetzt an der Station namens Orbital Reef (etwa "Riff im Orbit") arbeiten. Sie soll für kommerzielle und Forschungsaktivitäten, aber auch für Weltraumtourismus genutzt werden. Die Entwicklung der Raumstation wird von der NASA mit 130 Millionen US-Dollar unterstützt.

Die Ankündigung, dass sich Amazon an dem Aufbau der privaten Raumstation beteiligen will, erfolgt jetzt quasi zeitgleich zur Buchung von Raketenstarts in nie dagewesenem Umfang für Amazons Satelliteninternetprojekt Project Kuiper. Die Arbeiten an der Raumstation Orbital Reef will Amazon mit den eigenen Erfahrungen im Bereich Logistik unterstützen, erläuterte der Konzern jetzt. Amazon Web Services (AWS) wiederum soll beim Aufbau der Netzwerkinfrastruktur und der Kommunikationskapazitäten helfen. Amazon will dafür sorgen, dass die "Lieferung und Verwaltung von Nachschub zwischen der Erde und dem Riff optimiert" wird.

Blue Origin hatte die Pläne für die Entwicklung der Raumstation erst im Herbst vorgestellt, die Firma von Jeff Bezos träumt von einem "Business Park im Weltraum". Nur wenige Wochen später hatte die NASA millionenschwere Aufträge zur Entwicklung von ISS-Nachfolgern an mehrere Unternehmen vergeben, darunter auch für Orbital Reef. Während sich die US-Weltraumagentur auf Missionen zum Mond und darüber hinaus konzentrieren will, soll die Privatwirtschaft sicherstellen, dass die USA auch nach dem absehbaren Ende der ISS eine ununterbrochene Präsenz im niedrigen Erdorbit haben. Die privat entwickelten und betriebenen Raumstationen sollen auch staatlichen Kunden offenstehen.

(mho)