Orkney-Inseln bekommen ihre Post mit Drohnen

Weil Fährverbindungen unter den Orkney-Inseln mitunter wegen schlechten Wetters ausfallen, sollen Drohnen für eine zuverlässigere Zustellung sorgen.

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(Bild: Skyports)

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Die britische Post Royal Mail erledigt den Postversand unter den Orkney-Inseln nördlich des schottischen Festlands nun mit Drohnen. Drei Inseln des Archipels würden täglich untereinander angeflogen, teilte die Royal Mail mit. Das erste britische Drohnenliefer-Projekt soll zunächst drei Monate lang getestet werden, mit der Option, es zu verlängern.

Das Projekt könne auf Dauer angelegt werden wegen der Nähe zum Festland und der Topografie der Inseln, schreibt die britische Post. Dadurch könnten die Drohnen innerhalb der Sichtweite der Piloten gesteuert werden und benötigten keine Genehmigungen für Flüge außerhalb der Sichtweite. Die bisher für den Posttransport eingesetzten Fähren können bei manchem Wetter nicht anlegen. Die Drohnen sollen schlechteres Wetter besser als die Fähren bewältigen können.

Die per Schiff gebrachten Sendungen werden von Kirkwall auf der Hauptinsel mit Lieferwagen zum etwa 22 km westlich gelegenen Stromness gebracht. Von dort aus fliegen die vom Skyports Drone Services betriebenen Drohnen des Typs DLV-2 des brasilianischen Herstellers Speedbird Aero die jeweils ein bis zwei Kilometer entfernten Inseln Graemsay und Hoy an. Wiederum von dort aus absolvieren Postangestellte ihre üblichen Inselzustellrouten.

Die Royal Mail geht davon aus, dass die Zustellzeiten nach Graemsay und Hoy erheblich kürzer werden. Zudem würden die Drohnen, die Nutzlasten von maximal 6 kg mit einer Reichweite von 16 km transportieren können, elektrisch betrieben. Dadurch wiesen diese im Gegensatz zu den Fähren keine lokalen Treibhausgas-Emissionen auf.

Eine DLV-2 am Boden mit Nutzlast.

(Bild: Skyports)

Auch in Deutschland wurde schon einmal tiefer daran gedacht, Pakete mit Drohnen zuzustellen. Die Deutsche Post DHL stellte aber vor zwei Jahren die Entwicklung eines "Paketkopters" ein. Seinerzeit hieß es von der Post, es sei nie geplant gewesen, einen Paketdrohnen-Regelbetrieb einzurichten. Begonnen hatte das Projekt vor etwa zehn Jahren, als eine Drohne erstmals Medikamente zur Nordseeinsel Juist brachte.

(anw)