Otto Group: Umsatzanstieg und Gewinneinbruch

Trotz eines Rekordumsatzes von 11,5 Milliarden Euro und guten Online-Geschäften hat die Otto Group im Geschäftsjahr 2007/08 nahezu 15 Prozent weniger Gewinn erwirtschaftet. Grund sind unter anderem rückläufige Katalog-Verkäufe und Auslandsinvestitionen.

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Trotz eines im Geschäftsjahr 2007/08 erzielten Rekordumsatzes in Höhe von 11,5 Milliarden Euro (plus 2,4 Prozent) ist der Gewinn der Otto Group um 14,6 Prozent auf 457 Millionen Euro eingebrochen. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Rekordgewinn von 535 Millionen Euro ausgewiesen. Vorstandschef Hans-Otto Schrader begründete den deutlichen Gewinnrückgang auf der heutigen Bilanzpressekonferenz in Hamburg mit schlechteren Versandhandels-Geschäften und hohen Investitionen, etwa in Österreich und den USA.

Im Inland konnte Otto den Umsatz mit 5,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr laut Schrader nahezu halten, jedoch sei der Gewinn auch hier leicht rückläufig gewesen. In Deutschland komme das Wachstum nicht bei den Verbrauchern an, sagte Schrader. Schuld daran sei die Belastung der Kunden mit hohen Energiepreisen, Steuern und Abgaben. Die großen Versandhandelshäuser der Otto-Gruppe (Otto-Versand, Baur, Schwab) verzeichneten durchweg Umsatzrückgänge.

Der Online-Versandhandel ist dagegen weiter auf dem Vormarsch: "Im Weihnachtsgeschäft erwarten wir für unser Stammhaus Otto Versand einen Umsatzanteil von 50 Prozent im Online-Handel", sagte der Vorstandschef bei der Bilanzvorlage. Zurzeit liege der Anteil im Gesamtkonzern noch bei etwa 40 Prozent. Zuwächse im Bereich des Verkaufs über Online-Vertriebswege benötigt der Konzern dringend, um die rückläufigen Katalogsverkäufe ausgleichen zu können.

Für das laufende Geschäftsjahr geht der Konzern von einer Steigerung bei Umsatz und Gewinn aus und setzt dabei laut Schrader auf Wachstumspotenziale im Auslandsgeschäft und im Dienstleistungsbereich. So gäbe es gute Möglichkeiten in Mittel- und Osteuropa, Russland und Asien. Der Auslandsanteil der Otto Group betrage mittlerweile mehr als 53 Prozent. (mfi)