Outdoor-Smartphones: Bullitt Group macht dicht
Die britische Bullitt Group baute widerstandsfähige Handys für CAT und Motorola. Nun musste die Firma offenbar schließen.
Die britische Firma Bullitt Group schließt offenbar. Das berichtet das Branchenmagazin Mobile World Live auf Basis von mehreren LinkedIn-Einträgen früherer Angestellter. Demnach hat der Hersteller von Rugged-Smartphones seine komplette Belegschaft entlassen, nachdem eine Umstrukturierung gescheitert war.
Der britische Telegraph hatte bereits im Januar über finanzielle Sorgen beim Smartphone-Hersteller berichtet. Die Firma befinde sich am Rande der Insolvenz, schrieb der Telegraph damals. Bullitt habe noch versucht, seine Angestellten bei Firmen der Gläubiger unterzubringen. Diese Rettungsversuche sind offenbar gescheitert, berichtet nun Mobile World Live.
Die Bullitt Group wurde 2009 gegründet und wurde vor allem als Hersteller von widerstandsfähigen Outdoor-Smartphones bekannt. Diese Handys erschienen in der Regel nicht unter dem Bullitt-Namen, sondern wurden für externe Partner gebaut. Bullitt stellte unter anderem Handys für CAT und Motorola her.
Alle Karten auf Satellitenfunk
Passend zu seinem Geschäft mit Outdoor-Smartphones versuchte Bullitt zuletzt, sich mit Satellitenkommunikation von anderen Herstellern abzusetzen. Für das Motorola Defy stellte die Bullitt Group etwa ein NTN-Modem (Non-terrestrial Network) her, über das Handys mit geostationären Satelliten kommunizieren können. Neben Notrufen sind auch normale Textnachrichten möglich – ein wichtiger Unterschied zu Konkurrenzangeboten von Firmen wie Apple.
In den vergangenen Jahren habe Bullitt einen immer größeren Schuldenberg angehäuft, berichtete der Telegraph. Im Pandemiejahr 2020 seien zudem die Verkaufszahlen eingebrochen. Trotz einer Erholung im folgenden Jahr sei die finanzielle Lage für Bullit herausfordernd geblieben. Ende 2021 soll Bullitt nur noch über knapp 3 Millionen US-Dollar verfügt haben, während die Schulden bereits 43 Millionen US-Dollar betrugen. Die Bullitt Group hat sich bislang nicht öffentlich zu den Berichten geäußert.
(dahe)