Ozmo-Roboter reinigt Fenster an Büroturm in New York

Auch das Reinigen von Fenstern an Hochhäusern kann ein Roboter erledigen. Das funktioniert immerhin schon teilautonom.

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Roboterarme reinigen Fenster an einem Hochhaus.

Das Ozmo-Robotersystem schwingt in luftiger Höhe an einem New Yorker Wolkenkratzer die Reinigungsbürsten.

(Bild: The Durst Organization (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

An einem 45-stöckigen Büroturm in New York City wurde erstmalig der Fensterreinigungsroboter Ozmo von Skyline Robotics zur teilautomatischen Reinigung von Fenstern kommerziell eingesetzt. Langfristig ist geplant, dass der Roboter autonom Fenster putzt und damit dem Fachkräftemangel in der Branche begegnet.

Das Putzen von Fenstern an Bürotürmen ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch eine geistige Herausforderung. Gefährlich ist die Arbeit in luftiger Höhe in einer Gondel, die an der Außenfassade heruntergelassen wird, ohnehin. Viele Menschen wollen diesen Job nicht mehr machen, geht aus einer Statistik von Zippia hervor. Rund 75 Prozent der Fensterreiniger in den USA seien über 40 Jahre alt. An Nachwuchs fehlt es demnach, denn nur 9 Prozent aller US-Fensterreiniger sind zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Das Robotikunternehmen Skyline Robotics hat sich des Problems angenommen und will mit ihrem Roboter Ozmo dem Fachkräftemangel zuvorkommen, bevor er auf den Markt durchschlägt. Denn in New York City entstehen immer mehr und größere Gebäude, deren Fensterfassaden gereinigt werden müssen. Darunter fällt auch das 45-stöckige Bürogebäude in der 1133 Avenue of the Americas, das der Durst Organizsation gehört. An ihm wurde der Ozmo-Roboter erstmals in den USA zusammen mit Fensterreinigungsexperten von Palladium Window Solutions kommerziell eingesetzt, die auf die Fensterreinigung hoher Bürogebäude spezialisiert sind.

Zum Einsatz kam dabei der Fensterreinigungsroboter Ozmo. Das System besteht im Wesentlichen aus zwei Roboterarmen des deutschen Herstellers für Industrieroboter Kuka aus Augsburg. Sie schwingen Reinigungsbürsten und Fensterabzieher über die Scheiben. Damit das gelingt, kommen Lidar- und Kraftsensoren zum Einsatz. Mittels Lidar lokalisiert der Roboter die Fenster und kann darüber auch die Fenstergröße vor der Reinigung bestimmen. Die Kraftsensoren kontrollieren den richtigen Anpressdruck der Bürste und des Abziehers. Damit das Reinigungsergebnis immer gleich hoch ausfällt, verwendet das System eine Künstliche Intelligenz (KI), die etwa auch unter böigen Bedingungen die Roboterarme so ansteuert, dass keine Flächen ausgelassen werden.

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Bedient wird Ozmo derzeit noch von einem Operator. Ganz überflüssig sind Menschen also noch nicht. Zukünftig soll der menschliche Faktor jedoch ganz verschwinden. Das Robotersystem soll dann in der Lage sein, die Fenster eines Wolkenkratzers komplett autonom zu reinigen und auch die Gondel selbstständig anzusteuern.

Skyline Robotics testet das Ozmo-System bereits seit mehreren Jahren. In New York City ist es jedoch erstmals kommerziell eingesetzt und damit in den Markt eingeführt worden. Für die Zukunft ist der Einsatz in Europa, genauer gesagt London, geplant. Dazu hat Skyline Robotics eine Partnerschaft mit der Reinigungsfirma Principle Cleaning Services geschlossen, die den Roboter dort einsetzen wird. Das Ziel von Skyline Robotics ist aber, Ozmo schrittweise weltweit einzuführen. Entsprechende Patente habe das Unternehmen bereits in Ländern angemeldet, in denen besonders viele Wolkenkratzer stehen, darunter Japan und Singapur.

(olb)