P2P-Unternehmen unterliegt im Rechtsstreit gegen Taiwanische Musikindustrie

Das Bezirkgsgericht Taipeh hat die Betreiber der größten in Taiwan ansässigen Filesharing-Plattform zu Haftstrafen wegen Verletzung geistigen Eigentums verurteilt.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Das Taipei District Court hat die Betreiber der größten in Taiwan ansässigen Filesharing-Plattform Kuro zu Haftstrafen wegen Verletzung von Rechten an geistigem Eigentum verurteilt. Nach einem Bericht der Taipei Times wurde Chairman Chen Shou-teng zu zwei Jahren Haft und zur Zahlung von 3 Millionen New-Taiwan-Dollar verurteilt (rund 92000 US-Dollar). CEO James Chen und Präsident Chen Kuo-hsiung, Söhne von Chen Shou-teng, sollen für drei Jahre ins Gefängnis und ebenfalls je 3 Millionen New-Taiwan-Dollar zahlen. Zusätzlich wurde auch Chen Chia-hui, einer der 500.000 Nutzer der P2P-Plattform, zu vier Monaten Haft verurteilt.

Manche Beobachter zeigten sich überrascht vom Urteil, nachdem das Bezirksgericht Shihlin Im Juli Kuros kleineren P2P-Rivalen Ezpeer von dem Vorwurf freigesprochen hatte, Rechte an geistigem Eigentum zu verletzen. Das Gericht begründete das Urteil gegen Kuro damit, dass das Unternehmen Mitglieder mit Werbung dazu ermutige, kopiergeschützte Musik zu tauschen. Deshalb sei Kuro mitschuldig an Copyright-Verletzungen. Auch hätten die Manager Mitarbeiter angestellt, die Musik von CDs einzulesen und über den Kuro-Service zum Download bereitzustellen.

Die Kuro-Manager beabsichtigen dennoch Berufung einzulegen. "Wir werden schließlich gewinnen, denn das Urteil besagt nicht, dass P2P-Software illegal ist. Wir werden den Service weiterhin aufrecht erhalten, um die Interessen unserer Mitglieder zu wahren", so James Chen. (dz)