PC-Markt Europa im Tief mit uneinheitlicher Tendenz

Das Marktforschungsinstitut IDC bestätigte heute die vom Konkurrenten Gartner Dataquest schon vor ein paar Tagen veröffentlichten Zahlen, nach denen sich in Europa der erhoffte Aufschwung noch weiter verzögert. Statt eines Wachstumes von 0,4 Prozent, wie noch vor drei Monaten prognostiziert, ist nach den vorläufigen IDC-Daten für das zweite Quartal in EMEA (Westeuropa, Osteuropa und Naher Osten/Afrika) die verkaufte Stückzahl um 2,2 Prozent gesunken. In Westeuropa allein sieht es noch deutlich schlechter aus: Der Absatz ging hier um 6,3 Prozent zurück, doch das mit 12,9 Prozent starke Wachstum in Osteuropa und die 17,5 Prozent Wachstum im Nahen Osten/Afrika besserten die schlechten Quartalszahlen.

Am meisten hat Frankreich mit einem Rückgang von 16,1 Prozent zu dem miserablen Ergebnis in Westeuropa beigetragen. In Deutschland herrscht dagegen mit 28,6 Prozent Wachstum geradezu ein Boom auf dem Notebook-Markt, der die 6,6 Prozent und 8,4 Prozent Verlust bei den Desktops und Servern nahezu auf minus 0,2 Prozent kompensiert.

Obwohl so richtig keine Aufschwungsignale in Sicht sind, bleibt IDC weiterhin optimistisch und sagt für das nächste Quartal eine Steigerung von 1,5 Prozent und für das Weihnachtsgeschäft gar um 4,9 Prozent voraus, sodass sich für das Gesamtjahr in EMEA immer noch ein Plus von 1,4 Prozent ergeben soll.

Neuer Firmenspitzenreiter in EMEA im zweiten Quartel ist mit 20,8 Prozent Marktanteil nach dem HP-Compaq-Zusammenschluss natürlich die neue HP, die aber mit minus 12,4 Prozent ziemlich Federn lassen musste. Zulegen konnten Dell und Acer, während IBM und Fujitsu Siemens an Absatz und Marktanteilen verloren.

Firma	Marktanteil	Veränderung des Marktanteils	Wachstum
HP	20,8 %	-2,5 %P	-12,4 %
Dell	10,5 %	+0,8 %P	+5,7 %
Fujitsu-Siemens	7,0%	-0,5 %P	-8,8 %
IBM	6,1 %	-1,0 %P	-15,9%
Acer	4,8 %	+0,8 %P	+18,6%

(as)