Palm pusht 3Com
Der Palm-Aktie wird ein grandioser Börsenstart vorausgesagt.
Die Palm-Aktie startet am ersten Tag ihres Handels an der New Yorker Börse NASDAQ mit einem Nennwert von 38 US-Dollar. Damit ist das Wertpapier des Herstellers der Handheld-Computer mehr als doppelt so teuer wie die Ankündigung des Börsengangs im letzten September erwarten ließ. 3Com, Hersteller von Netzwerk-Equipment und Muttergesellschaft von Palm, bringt nur 5,2 Prozent der Aktien des PDA-Herstellers an die Börse. Dennoch haben diese einen Wert von 874 Millionen Dollar -- damit handelt es sich um den drittgrößten Börsengang eines Unternehmens an der Technologie-Börse NASDAQ. Analysten erwarten, dass die Palm-Aktie am ersten Tag ihres Handels auf 120 bis 140 Dollar steigt, manche vermuten sogar einen Anstieg auf 300 Dollar. Auch die heute eingereichte Klage von E-Pass gegen 3Com dämpft den Optimismus der Analysten nicht.
Die 3Com-Aktie selbst profitiert schon seit Monaten von dem Börsengang des Palm-Unternehmens: Da 3Com mit 94,8 Prozent zunächst den Löwenanteil der Palm-Aktien behält, erhoffen sich viele Anleger durch den Kauf eines 3Com-Papiers am erwarteten Kursgewinn der Aktien des PDA-Herstellers teilhaben zu können. Schon seit des Ankündigung des Börsengangs von Palm hat sich der Wert der 3Com-Aktien durch die verstärkte Nachfrage nahezu verdoppelt. Am Mittwoch schloss das Papier mit 104,13 Dollar.
Nach Meinung vieler Börsianer ist die Höhe dieses Kurses aber nicht gerechtfertigt. Seit Frühjahr 1997, nachdem 3Com den Modemhersteller US-Robotics übernommen hatte, dümpelte die Aktie der Netzwerker auf niedrigem Niveau vor sich hin und überschritt nie die 50-Dollar-Grenze. Erst mit dem Erfolg des Palm ging es im Frühjahr 1999 wieder aufwärts -- nur gehört der populäre PDA eigentlich nicht zum Kerngeschäft von 3Com. Manche Analysten gehen sogar davon aus, dass für Aktien von 3Com ohne Berücksichtigung der Palm-Tochter nur 20 bis 30 Dollar angemessen seien. (chr)
