Panasonic entwickelt 3D-Standard für BD-Disk

Panasonic will ein Wörtchen beim künftigen Standard für 3D auf Blu-ray-Disks mitreden und hat nun der Blu-ray Disc Association (BDA) einen eigenen Vorschlag unterbreitet, der sich im Wesentlichen auf MPEG-4 stützt.

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Panasonic hat der Blu-ray Disc Association (BDA) einen Vorschlag unterbreitet, wie künftig 3D-Inhalte auf herkömmlichen Blu-ray-Disks gespeichert werden sollen. Der japanische Hersteller will mit seinem Vorstoß frühzeitig in die Standardisierung eingreifen, um mögliche Formatkriege zu vermeiden – und natürlich eigene Interessen durchsetzen. Nach Angaben von Nikkei Electronics Asia erwägt das Unternehmen zudem, eine entsprechende 3D-Erweiterung des HDMI-Standards einzureichen. Die BDA will die Vorschläge noch in diesem Jahr diskutieren und hofft, 2010 erste kommerzielle Resultate vorweisen zu können.

Panasonic hält sich in seinem Antrag nah an etablierte Standardtechniken und vermeidet so allzu proprietäre Verfahren. So sollen die Bilder mit dem Zweikanal-Encoder kodiert werden, der bereits in MPEG-4 enthalten ist. Der zweite Kanal soll lediglich das Differenzsignal zum ersten Kanal enthalten und so das Datenvolumen deutlich reduzieren. Panasonic rechnet damit, dass auf diese Weise für 3D-Signale etwa das Eineinhalbfache statt der doppelten Datenmenge anfällt. Außerdem ließen sich die 3D-Disks so auch in herkömmlichen BD-Playern im 2D-Betrieb abspielen.

Die Videospuren fürs rechte und linke Auge besitzen jeweils volle HD-Auflösung, also 1920 × 1080 Bildpunkte. Die Daten sollen per HDMI zum Display übertragen werden, wobei sich die stereoskopischen Bilder fürs rechte und linke Auge in jedem Frame abwechseln. Ein Flag im MPEG-4-Strom soll schließlich anzeigen, dass es sich um 3D-Material handelt und wie die jeweilige Hardware mit den Bildern umzugehen hat.

Im Oktober hatte das Unternehmen auf der Ceatec in Japan ein Plasmadisplay mit Full-HD-Auflösung gezeigt, das mit der nun vorgeschlagenen Technik dreidimensionale Bilder wiedergeben konnte: Das 103-zöllige Plasmadisplay erhielt von einem modifizierten Blu-ray-Player 120 Bilder pro Sekunde, jeweils 60 Bilder für das rechte und 60 Bilder für das linke Auge, und zeigte diese abwechselnd an. Mit Hilfe einer aktiven Shutterbrille wurden die stereoskopischen Bilder dem jeweiligen Auge des Betrachters zugeordnet, wodurch dieser in den Genuss eines dreidimensionalen Bildes kam. Diese Art der stereoskopischen Wiedergabe wird auch im digitalen 3D-Kino eingesetzt, wobei hier zum Teil auch passive (polarisierende) Brillen zum Einsatz kommen. (uk)