CES

Panasonic will Menschen mit HD-Technik näher zusammenbringen

Panasonics Präsident Toshihiro Sakamoto legte den Schwerpunkt seiner CES-Eröffnungsrede erwartungsgemäß auf kommende HD-Produkte, wusste dabei aber durchaus noch zu überraschen - vor allem mit einem Plasma-Fernseher mit 150-Zoll-Diagonale.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Jurran

High Definition bringe Menschen näher zusammen. lautet die Kernaussage, mit der Panasonics Präsident Toshihiro Sakamoto seine CES-Voreröffnungsrede begann. Er stützte diese – ähnlich gestern von Bill Gates aufgestellte – Behauptung auf die Erfahrungen, die Panasonic nach eigenen Angaben mit seinem im vergangenen August gestarteten Programm "Living in High Definition" gesammelt hat. Hierbei werden US-amerikanische Familien ausgewählt, denen das Unternehmen eine komplette HD-Ausrüstung schenkt, einschließlich Digitalkamera, HD-Camcorder und Plasma-Fernsehgerät. Als Gegenleistung müssen die Teilnehmer ihr "Leben in HD" mit selbsterstellten Fotos und Filmen dokumentieren. Tatsächlich betonten viele der gecasteten Familien im Einspieler, die HD-Technik habe sie "endlich wieder als Familie zusammengebracht". Panasonic will "Living in High Definition" nun bis Anfang 2009 von 30 auf 100 US-Familien ausweiten.

Panasonics 150-zoll-Plasma

(Bild: Nico Jurran)

Natürlich würde Panasonic das Leben mit HD-Produkten nicht derart bewerben, wenn es nicht selbst mit einer Reihe neuer Produkte in diesem Bereich auf den Markt kommen würde. Hierzu gehört unter anderem ein "Wireless HD"-System, mit dem sich Videobilder in der vollen HDTV-Vollbildauflösung mit 1920 × 1080 Pixeln (1080p) drahtlos in unkomprimierter Form von einem Zuspieler wie einem Blu-ray-Player zu einem Fernsehgerät schicken lässt. Sakamoto bewies, dass es sich bei der Präsentation auf der Bühne um eine Liveübertragung handelte, indem er absichtlich für einen Bildzusammenbruch sorgte. Hierfür verdeckte er die Antenne der Sendeeinheit mit seiner Hand. Der Panasonic-Chef betonte jedoch auch sofort, dass dies der einzige Weg sei, für Störungen zu sorgen. Um dies visuell zu unterstreichen, tanzte er zwischen dem verwendeten Blu-ray-Player und dem Fernseher herum, ohne dass sich das Bild verschlechterte oder stockte. Das "Home Base" genannte System aus Sende- und Empfängereinheit soll 2009 zu einem noch nicht genannten Preis auf den Markt kommen.

Entgegen den Erwartungen gab Sakamoto keine weiteren Details zum bereits von Panasonic angekündigten Blu-ray-Player mit Internetanbindung bekannt. Stattdessen präsentierte er den weltgrößten Flachbild-Fernseher, der mit einer Breite von 11 Fuß (rund 3,35 Meter) eine Bildschirmdiagonale von 150 Zoll (3,81 Meter) ausweist. Mit dem "Live Screen" genannten Gerät bekäme die Bezeichnung "Reality TV" laut dem Präsidenten eine ganz neue Bedeutung. Dieses Gerät besitzt allerdings auch nicht einfach eine 1080p-Auflösung, sondern bietet 2k × 4k, was dem Vierfachen von Full HD entspricht. Damit ist allerdings auch klar, dass der Live Screen für kommerzielle Präsentationen und im Bereich "Digital Cinema" eingesetzt werden soll. Allerdings geht Sakamoto davon aus, dass auch einige wohlhabende Heimcineasten den Riesenfernseher ordern werden. Diese müssen sich allerdings noch gedulden: Zunächst müsse Panasonic dafür die passende Fabrik in Amagasaki (Japan) fertigstellen. Diese soll nach bisheriger Planung im Mai 2009 ihren Betrieb aufnehmen.

Natürlich durfte auch auf dieser Panasonic-Präsentation die SD-Speicherkarte nicht unerwähnt bleiben – zumal diese schon seit einigen Jahren von dem Unternehmen als das Medium für selbsterstellte HD-Inhalte beworben wird. Ein SDHC-Modell der Klasse 6 mit 32 GByte Kapazität soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen; Details will man jedoch erst Ende Januar bekannt geben.

Präsentatoren vor der "Life Wall"

(Bild: Nico Jurran)

Zum Abschluss gab Sakamoto noch einen Ausblick auf eine Zukunftstechnik, die "larger than life" sei: "Life Wall" ist praktisch ein Touchscreen-Display in der Größe einer ganzen Zimmerwand, das sich mit Inhalten nach dem Geschmack des Anwenders füllen lässt: Mit virtuellen Tapeten und Fenstern ebenso wie mit Videos, Bildern oder Website-Inhalten. Die Videowand kann Profile verschiedener Anwender speichern und ruft die jeweiligen Inhalte automatisch ab, wenn sich ihr ein Benutzer nähert. Hierfür arbeitet das System mit Gesichtererkennung ("You-Know-Me-TV"). Diese Technologie wird auch genutzt, um "Stay-With-Me-TV" umzusetzen, bei dem ein auf der Wand gezeigtes Bild dem Nutzer folgt, wenn dieser sich bewegt. Da "Life Wall" auch auf Gesten reagieren kann, läßt sich beispielsweise die Größe von Bildern mit einer Handbewegung verändern. (nij)