Panel-Hersteller rüsten sich für den Boom bei LCD-TVs
Neue LCD-TVs werden wie schon auf der CeBIT auch auf der Computex allgegenwärtig sein. Angesichts optimistischer Wachstumsprognosen bauen taiwanische Panel-Hersteller ihre Produktionskapazitäten für Substrate größer 32 Zoll aus.
Anbieter von LCD-TVs und der Handel hoffen vor allem angesichts der Fußballweltmeisterschaft nicht nur in Deutschland auf Verkaufsrekorde für die neuen Flachbildfernseher. Branchenverbände und Marktforscher wie beispielsweise der Fachverband für Consumer-Elektronik ZVEI nähren diese Hoffnung mit optimistischen Prognosen. Laut ZVEI sollen die Umsätze 2006 mit LCD- und Plasma-TVs sowie DVD-Rekordern und HDTV-Receivern in Deutschland um 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die koreanischen Analysten von Displaybank rechnen im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg der LCD-TV-Panel-Verkäufe um mehr als 170 Prozent für alle Größen ab 32 Zoll. Konsumenten hierzulande geben sich indessen eher zurückhaltend, wie die Umfrage im Auftrag eines Preissuchdienstes ergeben hat.
In den nächsten 24 Monaten sollen Branchenexperten zufolge LCD-Fernseher mit 37- und 42-Zoll-Bildschirmdiagonale zu den meist verkauften Größen avancieren. Um dieses Marktsegment mit ausreichenden Stückzahlen bedienen zu können, rüsten insbesondere die taiwanischen Panel-Hersteller ihre Fertigungskapazitäten auf. So plant Chi Mei Optoelectronics (CMO) den Bau einer 6G-Fabrik zur Produktion von Substraten für LCD-Panels der sechsten Generation, die sich vor allem für Bilddiagonalen von 32 und 37 Zoll eignen. In der ersten Ausbaustufe will CMO ab der zweiten Jahreshälfte 2007 bis zu 90.000 Substrate pro Monat fertigen, bis 2008 ist eine Verdopplung der Kapazität geplant. AU Optronics verfügt bereits über 6G-Fertigungskapazitäten von 120.000 Stück pro Monat und hat sich durch die im Oktober 2005 angekündigte Fusion mit Quanta eine weitere Produktionsanlage mit der gleichen Leistung gesichert. Ab Dezember will AU Optronics die Massenfertigung von Substraten für 42-Zoll-Panels in seiner neuen 7.5G-Anlage starten. Chungwa Picture Tubes (CPT) hingegen fehlen Fertigungskapazitäten für Panel-Substrate der Generation 7.5 noch. Der Hersteller produziert derzeit bis zu 90.000 6G-Substrate.
Den größten Zuwachs erwarten die Displaybank-Analysten 2006 für 40- und 42-Zoll-LCD-TV-Panels, mit 287 beziehungsweise 511 Prozent. Dazu wird auch der sich beschleunigende Preisverfall in diesem Marktsegment beitragen. Im Mai 2006 lag der durchschnittliche weltweite Preis für ein LCD-TV mit 42-Zoll-Bilddiagonale Displaybank zufolge bei 2378 US-Dollar und damit gut 16 Prozent niedriger als vor drei Monaten. Der Preis der 40-Zoll-Geräte verbilligte sich im gleichen Zeitraum sogar um 17 Prozent und liegt mit 2348 US-Dollar nur noch geringfügig unter dem der 42-Zoll-Modelle. Annähernd stabilisiert hat sich dagegen der Preis von 32-Zoll-LCD-TVs. Zwar waren die Geräte mit 1927 US-Dollar im Mai knapp 42 Prozent billiger als vor einem Jahr, seit März sank der Preis jedoch nur noch knapp ein Prozent.
Zur Computex haben zahlreiche Anbieter neue LCD-TVs angekündigt. Microtek (Halle 3, Stand G420) beispielsweise zeigt den L42CX2, ein 42-Zoll-Modell, das auch die HD-Auflösung 1080p unterstützen soll. Tatung (TICC, Stand T101D) rüstet seinen neuen 32-Zoll-LCD-Fernseher mit integriertem DVB-T-Tuner und HDMI-Anschluss aus. Proton Electronic Industrial (Halle 3, Stand G526) setzt bei seinen Puriti getauften LCD-TVs auf pure Größe und stellt zwei Modelle mit 47- respektive 55-Zoll-Bilddiagonale vor. Die Geräte verfügen über je zwei HDMI-Eingänge und sollen die Auflösungen 480i, 480p, 1080i und 720p unterstützen. (map)
