Patentverletzung: Zynga muss IBM 45 Millionen US-Dollar zahlen

Der "Farmville"-Entwickler Zynga muss IBM 45 Millionen US-Dollar wegen verletzter Patentrechte zahlen, entschied ein US-Geschworenengericht.

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IBM-Logo

(Bild: Mats Wiklund/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Im Patentstreit mit Zynga hat ein US-Geschworenengericht IBM 45 Millionen US-Dollar zugesprochen. Nach Ansicht der Jury hat "Farmville"-Entwickler Zynga Patente des Online-Dienstes Prodigy verletzt, an dessen Gründung IBM in den 80er-Jahren beteiligt war.

IBM hatte Zynga einem Bericht von Ars Technica zufolge schon 2014 auf die Patentverletzung aufmerksam gemacht. Doch Zynga entschied sich dagegen, ein Patentabkommen mit IBM abzuschließen. Andere große Tech-Unternehmen entschieden sich anders, wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht: Demnach haben Facebook, Amazon, Apple und Google Patentvereinbarungen mit IBM geschlossen.

Die Patente, die IBM beanstandet, beschreiben unter anderem den Umgang mit Anwendungen und Werbung in interaktiven Services und Performance-Optimierungen bei Online-Diensten. Lizenzvereinbarungen über diese Patente finanzieren laut IBM heutige Neuentwicklungen.

Laut Ars Technica führten die IBM-Patente schon zu mehreren Gerichtsfällen – unter anderem setzte sich die IT-Firma mit dem damaligen Twitter und Amazon auseinander. Beide Firmen einigten sich schließlich auf einen Patent-Deal mit IBM.

Zynga ist ein Entwickler von Mobilspielen, zu dessen Portfolio unter anderem die "Farmville"-Reihe gehört. Viele Spiele von Zynga sind im Browser oder auf Webseiten wie Facebook verfügbar. Zu seinen Höchstzeiten in den frühen 2010er-Jahren hatte "Farmville" 80 Millionen tägliche Nutzer. 2022 kaufte der US-Publisher Take-Two Zynga für 12,7 Milliarden US-Dollar.

Zynga will gegen das IBM-Urteil Berufung einreichen. "Dieses Ergebnis wird nicht durch die Fakten und das Gesetz gestützt", schreibt die Firma in einem bei der U.S. Securities and Exchange Commission eingereichten Dokument. Der Weiterbetrieb von Spielen sei durch das Urteil nicht gefährdet.

(dahe)